Das globale Netz der Steuerhinterzieher

„…Ein riesiger Datensatz mit vertraulichen Dokumenten enthüllt die geheimen Geschäfte in Steueroasen. Nach Berichten der Süddeutschen Zeitung und des Norddeutschen Rundfunks (NDR) hat eine anonyme Quelle Medien in 46 Ländern vertrauliche Informationen aus zehn Steueroasen zugespielt. Die insgesamt 2,5 Millionen Dokumente belegten, wie Reiche und Kriminelle diverse Briefkastenfirmen nutzten, um große Vermögen zu verstecken und zweifelhafte Geschäfte zu verschleiern. In dem Datensatz, der einen Umfang von 260 Gigabyte haben soll, werden dem Bericht zufolge 130 000 Anleger aus mehr als 170 Ländern aufgelistet. Darunter seien Oligarchen, Waffenhändler und Finanzjongleure. In den Datensätzen sollen auch Hunderte deutsche Fälle dokumentiert sein. Allein bei deutschen Steuerhinterziehern dürfte es weltweit um ein Volumen von rund 400 Milliarden Euro gehen, sagte der Vorsitzende der Deutschen Steuergewerkschaft (DSTG), Thomas Eigenthaler, der Nachrichtenagentur dpa. „Wir wissen natürlich schon lange, dass weltweit ein solcher Wildwuchs besteht.“

Die jetzt als „Offshore-Leak“ bekanntgewordenen Dokumente stammen Medienberichten zufolge von zwei Firmen, die auf die Errichtung sogenannter Offshore-Gesellschaften spezialisiert sind. Sie gehörten zu den größten Anbietern weltweit. Die Daten seien im vergangenen Jahr dem Internationalen Konsortium für investigative Journalisten (ICIJ) in Washington übergeben worden. Die Süddeutsche Zeitung hat die Informationen eigenen Angaben zufolge gemeinsam mit dem NDR und anderen internationalen Medien unabhängig verifiziert und monatelang ausgewertet.

Die Bundesrepublik sei ein „wichtiger Spieler im globalen Netz aus Geheimhaltung und Intransparenz“. Deutschland rangiert in der Liste nur knapp hinter Ländern wie der Schweiz, den Cayman Islands und Luxemburg – und noch vor den Steueroasen Panama, den Marshall-Inseln und den britischen Jungferninseln. Zum Vergleich: Das vermeintliche Geldwäscheparadies Zypern steht auf Platz 20. (3) Deutschlands Top-Ranking liege an seiner Bedeutung als „wichtiger Finanzplatz für Steuerausländer und den zum Teil schwachen Offenlegungspflichten. Außerdem gewährt Deutschland weitreichende Steuervergünstigungen für im Ausland Ansässige, auch aus Entwicklungsländern. Kombiniert mit den vorhandenen Möglichkeiten der Geheimhaltung hat das zum Fluss großer Summen nach Deutschland geführt.“ (4) Die Financial Times Deutschland formulierte diesen Sachverhalt etwas undiplomatischer und schrieb, in „kaum einem Industrieland lassen sich Mafia-Einnahmen so einfach reinwaschen wie in Deutschland“…“


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