Du kamst mit der Welle, die alles veränderte, sprachst kaum ein Wort, doch mein Herz verstand. Zwischen Schmerz und Hoffnung lag dein Blick – und plötzlich war mein ganzes Leben neu.
Cover von Das Glitzern der Nordsee
Manchmal ist Liebe das Einzige, was dich aus dem Sturm zurück ans Ufer trägt.
Ein stürmischer Sommer an der Nordsee – mit Herz, Tiefe und Hoffnung – Sylt – diese Insel trägt nicht nur Sand und Wind in sich, sondern auch Geschichten voller Gefühl, Brüche und Neuanfänge. Denn es gibt Geschichten, die fühlen sich von der ersten Seite an wie ein warmer Sommertag an der Küste an – mit salziger Luft auf den Lippen, dem Rauschen der Wellen im Ohr und diesem bittersüßen Gefühl von Wehmut und Hoffnung im Herzen. „Das Glitzern der Nordsee“ ist genau so eine Geschichte. Jana von Matthiessen entführt uns ein weiteres Mal nach Sylt – auf eine Insel, die nicht nur Kulisse, sondern auch stummer Zeuge großer Gefühle, tiefer Lebensfragen und stiller Kämpfe ist.
In diesem vierten Teil ihrer Reihe geht es nicht nur um die Liebe zwischen zwei Menschen, sondern auch um Verlust, den Kampf gegen innere Schatten – und um die Kraft, sich trotz aller Narben für das Leben zu entscheiden. Wenn Du jetzt neugierig geworden bist, dann komm doch mit auf eine Buchlänge nach Sylt. Auf geht’s…
Karla – Leichtigkeit mit Tiefe – Karla ist eine junge Frau, die man sofort ins Herz schließt. Sie ist keine Frau, die sich ins Rampenlicht drängt. Sie lebt ihr Leben mit einer stillen Fröhlichkeit, mit einer offenen Art, die ansteckend ist – und dennoch spürt man früh, dass da mehr in ihr schlummert als nur Leichtigkeit. Sie ist ein Mensch, der das Leben nimmt, wie es kommt – und gerade das macht sie so besonders. In ihrer Arbeit im Café Strandgut begegnet sie Menschen mit Herz, Offenheit und einer Prise Gelassenheit. Und dann kommt er.
Bastian – Glanz, Schatten und mehr als eine Fassade – Bastian van Düren – gefeierter Surfen, ein Mann, der es gewohnt ist, bewundert zu werden und dennoch niemanden wirklich an sich heranzulassen. Man begegnet ihm zunächst mit Skepsis. Er wirkt kühl, abweisend, fast überheblich. Doch Jana von Matthiessen versteht es super, diesen Charakter Schicht für Schicht zu entfalten.
Man erkennt bald: Bastian ist nicht arrogant. Er ist verletzt. Er hat sich hinter einer Mauer verschanzt, um sich nicht noch einmal verletzen zu lassen. Und dann trifft er Karla – eine Frau, die sich nicht einschüchtern lässt, die sieht, was hinter seiner Fassade liegt, und die das Herz hat, ihn nicht zu verurteilen.
Zwischen Nähe und Rückzug, zwischen Licht und Dunkel – Die Anziehung zwischen Karla und Bastian ist greifbar – zart und doch voller Spannung. Was wie ein lockeres Spiel beginnt, entwickelt schnell Tiefe. Doch genau hier zeigt sich die wahre Kunst dieses Romans: „Das Glitzern der Nordsee“ macht keine einfachen Versprechungen. Die Geschichte nimmt eine dramatische Wendung, als ein schreckliches Ereignis alles verändert. Und plötzlich ist nichts mehr sicher. Nicht ihre zarte Nähe. Nicht das, was sie füreinander empfinden. Nicht einmal das eigene Leben.
Bastian bricht – und mit ihm ein Stück weit auch mich. Er zieht sich zurück, lässt niemanden mehr an sich heran. Karla, so stark sie auch ist, steht vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens: Geht sie, um sich selbst zu schützen – oder bleibt sie, obwohl sie ihn nicht mehr erreichen kann?
Ein Roman, der unter die Haut geht – Jana von Matthiessen schreibt mit großer Empathie. Ihre Sprache ist klar, berührend und dabei nie kitschig. Sie gibt Raum für Emotionen, lässt ihre Figuren atmen, scheitern, wachsen. Sie macht greifbar, wie sehr ein einziger Moment ein Leben erschüttern kann – und wie zerbrechlich das ist, was man für sicher gehalten hat. Doch vor allem schenkt sie Hoffnung.
Der Roman zeigt, dass Liebe nicht immer leicht ist. Dass sie nicht immer sofort heilt. Aber dass sie der Beginn von etwas sein kann, wenn man sich traut. Wenn man sich dem Leben stellt – auch wenn es gerade keine Antworten gibt.
Was diese Geschichte so besonders macht, ist der Kontrast zwischen dem äußerlich so glamourösen Bastian und der leisen Tiefe seiner inneren Verletzlichkeit. Er kämpft mit seiner Vergangenheit, seinem Selbstwert und der Verantwortung, die er sich selbst nicht mehr zutraut. Und Karla – obwohl selbst erschüttert – erkennt in ihm nicht nur den gefeierten Sportler, sondern den gebrochenen Mann dahinter. Ihr Blick auf ihn ist geprägt von Mitgefühl, Stärke und echtem Interesse.
Die Schauplätze auf Sylt, das Café „Strandgut“, der Surfer-Strand von Sylt , die Nordsee mit ihrem unvergleichlichen Licht und ihren stürmischen Momenten – sie bilden nicht nur eine Kulisse, sondern spiegeln auf poetische Weise den Zustand der Figuren wider. Die Nordsee ist dabei nicht nur Kulisse, sondern Spiegel. Mal rau, mal sanft, mal stürmisch – genau wie die Seelen der Protagonisten.
FAZIT: Ein stilles Leuchten inmitten des Sturms – Dieser 4. Band der „Schicksal, Sylt und Liebe“-Reihe bekommt natürlich von mir eine absolute Leseempfehlung. „Das Glitzern der Nordsee“ ist ein Roman, der nachhallt. Nicht laut, aber intensiv. Es ist eine Geschichte für alle, die wissen, dass das Leben nicht planbar ist. Für Menschen, die selbst durch Dunkelheit gegangen sind – oder jemanden begleitet haben, der gefallen ist. Für alle, die sich nach echten Gefühlen sehnen, nach Hoffnung, nach dieser einen Verbindung, die alles verändert. Jana von Matthiessen erzählt nicht nur von Liebe – sie erzählt von der Stärke, die nötig ist, um einander zu begegnen, wenn alles in einem selbst zerbricht. Von der Kraft, die es braucht, um Nähe zuzulassen, wenn das Herz eigentlich fliehen will.Karla und Bastian sind keine perfekten Helden. Aber gerade deshalb sind sie so glaubwürdig. Sie stehen für Mut, Verletzlichkeit und für den Wunsch, sich selbst nicht zu verlieren, auch wenn alles zerbricht. Dieses Buch hat mich nicht nur bewegt, sondern tief in meinem Herzen berührt. Es ist eine Geschichte, die zeigt, wie heilend echte Verbindung sein kann – selbst wenn Worte fehlen. Und dass Liebe nicht immer laut sein muss.
Manchmal genügt ein Blick. Eine Hand. Ein Glitzern am Horizont, wenn man glaubt, im Dunkeln zu versinken. Diese Geschichte erinnert uns daran, dass manchmal erst ein Sturm alles durcheinanderwirbeln muss, bevor wir erkennen, was wirklich zählt. Und dass Liebe nicht immer sofort heilt – aber immer die Kraft hat, Hoffnung zu schenken. Ein tief bewegender, ehrlicher Roman – mit einer starken Heldin, einem zerbrochenen Helden und der Erkenntnis, dass das Glitzern der Nordsee manchmal wie ein Versprechen leuchtet. Wer Geschichten liebt, die echt sind, die wehtun dürfen und dennoch Hoffnung schenken, wird dieses Buch nicht mehr loslassen wollen. Mir bleibt jetzt nur noch dir eine schöne Lesereise nach Sylt zu wünschen und vielleicht, nur vielleicht, beginnst du nach dem letzten Satz ein wenig anders zu lieben – mutiger, bewusster, mit offenem Herzen.
Wieder lege ich ein sehr sehr tolles Buch beiseite. Es hat mich sehr berührt, wie eigentlich alle Bücher von der Autorin. Ich freu mich schon, wenn ich wieder mit Ihr auf eine Lesereise gehen kann. So lange warten noch viele weitere Bücher auf meinem Reader auf mich. Bleibt also neugierig und bis bald 
