"Da werden Hände sein, die dich tragen, und Arme, in denen du geborgen bist,
und Menschen, die dir ohne Fragen zeigen, dass du auf dieser Welt willkommen bist."
Unbekannter Autor
Ihr Lieben,
ich möchte Euch heute die Geschichte eines unbekannten Autors erzählen:
„Der gläserne Mensch“
Auf der Messe ist ein Computer aufgebaut.
Die Hersteller schildern ihn als den ultimativen Gipfel der Technik.
Ein Kunde zweifelt daran, verlangt ein Experiment und stellt dem Computer die folgende Frage: „Wo ist mein Bruder?“ Die Maschine wird mit seiner Frage gefüttert und wie von magischer Hand geschrieben, erscheint auf seinem Bildschirm die Antwort: „Ihr Bruder ist gegenwärtig im zweiten Stock des Kaufhauses X & Y in Hannover, um sich einen Schirm zu kaufen.“
Der Kunde ist wirklich beeindruckt, wünscht jedoch einen zweiten Leistungsbeweis und fragt: „Wo ist mein Vater?“ Wieder arbeitet der Computer sehr aktiv und dann ist die Antwort da: „Er sitzt an der Unterelbe und angelt.“
„Danke!“, sagt der Kunde. „Das genügt. Ich habe den Computer alt Lügner entlarvt: Mein Vater ist seit fünf Jahren tot.“
Die Fachleute sind betroffen, sie geben die Frage noch einmal ein und weisen den Computer darauf hin, dass der Vater des Kunden tot sei.
Die Antwort des Computers lautet: „Der Gatte Ihrer Mutter ist seit fünf Jahren tot. Ihr Vater sitzt an der Unterelbe und angelt.“
Ihr Lieben,
das, was Ihr da gerade gelesen habt, ist keine Zukunftsvision,
das ist heute bereits möglich.
Wir sind durch das Internet zu einem gläsernen Menschen geworden.In diesen Tagen las ich in einer Zeitschrift von einer Software, die man sich auf die neuartigen Handys, die sogenannten Smartphones, laden kann.
Diese Softwareanwendungen werden als Apps bezeichnet.
Die Software, von der ich spreche, kann Folgendes:
Wenn ich unterwegs bin und jemand treffe, der mir irgendwie bekannt vorkommt oder den ich vielleicht einmal kennenlernen möchte, dann richte ich unauffällig mein Handy, das Smartphone, auf die Person und mache mit der eingebauten Kamera ein Foto von der Person.
Und wenn diese Person, die ich fotografiert habe, sich irgendwo im Internet in einer Community wie Facebook angemeldet hat oder sonstige Daten hinterlassen hat, dann liefert mir mithilfe der genannten Software das Handy innerhalb von 10 Minuten alle Daten über diese Person: Name, Vorname, Straße, Wohnort, Postleitzahl, Telefonnummer , Hobbies und so weiter.
Ich gehöre nicht zu den ängstlichen Menschen.
Wenn die eben genannten Daten jemand von mir weiß, dann finde ich das nicht weiter schlimm.
Gefährlich sind diese Daten aber für unsere Kinder und Enkelkinder.
Stellt Euch nur einmal vor, ein Kinderschänder interessiert sich für ein Kind, das er trifft.
Wenn er dann über die geschilderte Software verfügt, ist es für ihn ein leichtes, herauszufinden, wie dies Kind heißt, wo es wohnt und so weiter.
Deshalb haben wir als Eltern und Großaltern die Verpflichtung, mit dafür zu sorgen, dass unsere Kinder und Enkelkinder möglichst wenige Daten von sich im Internet preisgeben. Wir helfen so aktiv mit, dass sie nicht zum Opfer von Menschen werden, die mit ihnen etwas machen wollen, dass sie nicht wollen.
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch ein gutes Wochenende und grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner
Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt