Das Gift unter der Haut

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Das Nervengift Botox hat den Weg nach Europa längst gefunden. Schon junge Frauen lassen sich das Mittel spritzen, damit Falten gar nicht erst entstehen können. Dermatologen warnen immer mehr vor Nebenwirkungen und halten eine Prophylaxe für überflüssig.

Bislang kam das Nervengift Botulinum Toxin A (Botox) hauptsächlich bei Männern und Frauen um die 40 zum Einsatz. Viele schwören auf die Wirkung, denn es glättet die Falten die sich durch die Mimik ausbilden. Krähenfüße verschwinden und die Haut sieht jugendlich aus. Doch nun ist es in Mode gekommen, dass schon Anfang 20-jährige prophylaktisch das Nervengift nutzen, bevor Falten überhaupt entstehen können. Viele junge Frauen lassen sich für 280 Euro alle 3 Monate eine Spritze geben, vor allem weil es im Freundeskreis In ist. Sie sehen dadurch die Möglichkeit einem Schönheitsideal zu folgen und faltenfrei durchs Leben zu kommen. Viele Dermatologen sowie Psychologen können diese Verhaltensweise nicht verstehen.

Frauen aus der Mittelschicht werden sich in Zukunft jahrelang Botox spritzen und Hyalurunsäure Injektionen leisten, so als wenn sie heute zur Kosmetikerin oder zum Friseur gehen. Botox wird ein Zeichen der gesellschaftlichen Mittelschicht sein. Dies befürchtet die Berliner Psychologin Ada Borkenhagen. Doch dies setzt jüngere Altersgruppen unter Druck. In den USA ist die vorbeugende Behandlung schon gang und gäbe. Viele Menschen fragen nicht mehr, ob Botox gespritzt wird, sondern nur noch ab wann. Nicht immer erzielt die Behandlung den gewünschten Erfolg. Bei einigen Menschen zeigt die Substanz unschöne Nebenwirkungen. Dermatologen berichten das Botox zu grotesk glatten maskenhaften Gesichtern führen kann. Dies kann dazu führen daß die gesamte Stirnseite bewegungslos wird und eine Frau alt aussehen lässt. Zudem kann das Gehirn verlernen, einen Muskel zu nutzen wenn dieser lange genug gelähmt ist. So kann die Muskulatur, die für die Mimik zuständig ist, weniger aktiv sein. Sicherlich ist es möglich die Entstehung von Falten präventiv zu verhindern. Doch muss die Frage gestellt werden, ob es das Risiko wert ist. Derzeit gibt es noch keine Studien zu Langzeitfolgen von Botox. Einige Mediziner sind sich sicher das eine Immunität oder Abwehrreaktion eintreten könnte. Eine Ärtztin der Berliner Charité warnte, dass in der kosmetischen Anwendung noch keine Entwarnung gegeben werden kann.

Auch wenn Botox ein Nervengift ist, sollte es nicht verteufelt werden. Es muss reichen, erste Falten zu behandeln, wenn sie wirklich sichtbar sind. Den Hype, Botox schon präventiv zu benutzen, halte ich für übertrieben. Dies sollte auch in den Medien klar zum Ausdruck gebracht werden, sonst stehen irgendwann Jugendliche massenhaft bei den Ärzten vor der Tür.

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Joern Petersen Joern Petersen

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