Das Gespräch mit der neuen Schulleiterin

Von Donkong

Um 13:30 war ich in der christlichen Schule meines Sohnes um meinen Teufelstanz aufzuführen. In dem kleinen Büro der Schulleitung wurde ich von einer, mir bisher unbekannten, jungen, kambodschanischen Dame empfangen die sich mir in gutem Englisch als die neue Sekretärin vorstellte. Sie strahlte mich mit einem so freundlichen, liebenswerten Lächeln an, das ich sofort auf der Hut war. Nachdem ich ihr aber mein Problem mit ernster Intensität erklärt hatte stellte sich herraus, das die zierliche Sekretärin auch nicht der Christensekte angehört und mein Problem vollkommen nachvollziehen kann. Sie empfahl mir in einer Stunde nochmal wiederzukommen, da könne ich dann mit der neuen Schulleiterin, einer waschechten Christin, sprechen.

Ich also wieder nachause, das Schwert nochmal schnell nachgeschärft und um 14:30 sass ich wieder im Büro der Schulleitung. Die Schulleiterin wurde geholt und meine schlimmsten Befürchtungen wurden war als nach kurzer Zeit die neu eingetroffene U.S. Amerikanerin mit den extremen Gewichtsproblemen den Türrahmen ausfüllte. Da ich bisher immer attraktive, schlanke Asiatinnen als Schulleiterinnen gewohnt war hat mich dieser Anblick so geschockt, das ich ihren Namen bei der Vorstellung garnicht mitbekommen habe.

Die Amerikanerin ist rund wie ein Fussball, zwichen 25 und 30 Jahre alt (geschätzt) und hat ein pickeliges Gesicht wie ein pubertärer Teenager. Au Backe, dachte ich, na ja was soll man machen. Ich habe erstmal zum Angriff gegen das Christentum geblasen und gleich mal ein paar Pfeile abgeschossen. Aber auch diesesmal gingen meine Pfeile ins Leere. Die Schulleiterin warf einen Blick in das obskure Aufgabenbuch und seufzte. Sie wisse bescheid über diese missleitende vermischung aus Märchen und echten Wissen und sie sei damit auch nicht glücklich. Ich solle auf keinen Fall denken, das den Kinder dieser Quatsch als Wahheit dargestellt wird. Sie bat mich um meine Unterstützung, meinem Sohn bei den Hausaufgaben die Dinge richtig darzustellen.

Sie erklärte mir mit reuevollem Blick, das die Schule im Moment nicht genug Geld zur Verfügung hat um hochwertigeres Lehrmaterial zu kaufen und bat um mein Verständnis. Was sollte ich nun machen? Nichts mit fanatischen, bibelschwingenden Gläubigen die den Geist meines Sohnes rauben wollen, stattdessen weltliche Geldknappheit. Tja, das ist eben Kambodscha, nichts ist wie es scheint und alles kommt anders als man denkt. Mir blieb nichts anderes übrig als mein Verständnis auszudrücken und wieder nachause zu gehen.