Stephen King
Stewart O`Nan
Ein Gesicht in der Menge
978-3499227943
8,00 €
Gesichter. Nach dem Tod seiner Frau ist Dean Evers nach Florida gezogen. Gut geht es ihm nicht, er nimmt Tabletten und trinkt zu viel. Eines Abends, als er mal wieder einsam Baseball schaut, sieht er im Publikum seinen alten Zahnarzt. Der Mann ist seit Jahren tot. Eine Halluzination? Dean gießt sich vorsichtshalber nach. Weitere Bekannte tauchen auf dem Bildschirm auf: alles Menschen, denen Dean irgendwann im Leben übel mitgespielt hat…
Dean ist total daneben, aber ein Wunder: Er trinkt und nimmt Tabletten. Das hatten wir ja schon lange nicht mehr, Herr Autor. Davon abgesehen ist er faul, einsam und herzlich unsympathisch. Ich muss sagen, es gibt wirklich bessere Charaktere und sogar der Zahnarzt, den der Leser nur am Rande kennenlernt, ist netter!
Ich habe mich eben spontan der Kulisse entledigt, denn das Buch gibt einfach keine komplette Rezension her, ohne das ich viel verrate. Ein Stephen King Buch muss der Leser immer selbst erleben, so habe ich bis jetzt nie Rezensionen gelesen. Aber diesmal habe ich mich so aufgeregt über den Preis, dass ich etwas stöbern gegangen bin.
Schlimm genug, dass ich Dean nicht leiden konnte, aber auch die Geschichte ist nicht so mein Ding gewesen. Tatsächlich sitzen wir die ganze Zeit mit ihm vor dem Fernseher und warten darauf ein Gesicht in der Menge zu sehen. Es gibt eine Szene, mit einer besonderen Person, die ich sehr lustig finde.
Alle anderen tauchen auf, weil Dean sie irgendwie kennt und mag oder auch nicht. So schauen wir Sport und hangeln uns an einer dünnen Geschichte entlang, denn viel Hintergrund wissen über die Personen gibt es nicht zu lesen.
Es ist ein Witz. Für dieses Buch 8,00 € zu bezahlen. Ja, es ist ein Stephen King und ja, es ist ein Hardcover. Aber eine Frechheit ist der Preis trotzdem. Die Schrift ist sehr groß, die Seiten nicht immer voll und überhaupt: die Geschichte nicht ganz so gut.
Fast hätte ich mich nur geärgert. Das Lesevergnügen hat nur eine Stunde gedauert. Und die Geschichte lässt nur das erwarten, was wir vom Meister des Horrors schon kennen. Die Aufmachung verärgert mich und “Doctor Sleep” war deutlich besser.