Die Pläne von Bundesregierung und Berliner Senat, die Autobahn 100 von Treptow über Lichtenberg und Friedrichshain bis nach Prenzlauer Berg zu führen, nehmen weiter Gestalt an. Der 17. Bauabschnitt vom Treptower Park bis zur Anschlussstelle Frankfurter Allee wurde einschließlich einer weiterführenden Anbindung an die Storkower Straße als eine vom Bund zu finanzierende Maßnahme im Bundesverkehrswegeplan 2015 angemeldet. Die Verbindung zwischen der Autobahnanschlussstelle Frankfurter Allee und der Storkower Straße wird nach Auskunft von Senatsbaudirektorin Regula Lüscher autobahngleich mit zwei Fahrstreifen je Fahrtrichtung sowie einem Mittelstreifen gebaut. Mit dieser Baumaßnahme würde der wachsende Autoverkehr dann über die Storkower Straße, Kniprodestraße, Michelangelostraße und Ostseestraße verstärkt auch in Wohngebiete Prenzlauer Bergs kanalisiert werden. Erste Kostenschätzungen des Senats gehen von 531 Millionen Euro für diesen Bauabschnitt aus, eine Finanzierung ist allerdings noch nicht beschlossen.
Derzeit wird am ebenfalls knapp eine halbe Milliarde Euro teuren 16. Bauabschnitt zwischen Neukölln und dem Treptower Park gewerkelt. Er soll Anfang 2022 in Betrieb genommen werden. Anschließend, so die Idee, soll nahtlos am 17. Abschnitt weitergebaut werden.
Für Stefan Liebich reiht sich der gegenwärtige Bau des bislang teuersten Straßenabschnitts Deutschlands nahtlos ein in die schier endlose Geschichte fehlgeplanter und unnötiger Großprojekte in der deutschen Hauptstadt: „Die Großspurigkeit, mit der in Berlin das Geld anderer ausgegeben wird, ist unbeschreiblich.“