Hollywoods Kamerass Jan de Bont wuchtet Shirley Jacksons gruppendynamische Geisterstudie in die Neuzeit. Sie tarnt sich als modernes Remake, das, obschon eine exzessive Berg- und Talfahrt der Computerlist, seine Mätzchen aus anachronistischen Täuschungen bastelt, um ein Zugeständnis alter und neuer Fans erzwingen zu wollen: Von knarzenden Türen, über mysteriöse Erscheinungen, obszön verunstaltete Gemälde, reflektierende Erkenntnisspiegel, lebendige Statuen bis filigran wehenden Vorhängen buchstabiert de Bont Jahrzehnte der Gruselklaviatur aus, er buchstabiert vielmehr das aus, was zuvor noch, im soziologischen Wise-Original, Lücken zwischen den Buchstaben erkennen ließ, die der Zuschauer intuitiv ausfüllen musste.
Subtilität gereicht dem Nachbau offensichtlich nicht zum Vorbild, denn wie sonst ist es zu verstehen, dass selbst die sexuellen Implikationen so lasziv wie offensiv mit dem Vorschlaghammer auf eine Filmrolle genagelt werden, damit auch jeder zu wissen glaubt, sexuelle Anzüglichkeiten genau einer sexuellen Gesinnung zuordnen zu können? Eben. Die Figuren (ein Wissenschaftler, eine Träumerin, eine Stiefelettenussi und ein Quatschkopf) drehen, raufen und wenden sich in einer Jahrmarktsresidenz erhabenen Größenwahns mit Leichen im Kamin, und sie sind meist nur für das danebenstehende Organische in dieser ornamentalen Kulissenhaftigkeit zuständig, die im metaphysischen Showdown endgültig einem übersteigerten Videospiel gleicht.
Ab dort insbesondere liegt es nicht mehr allein am schmissigen Tondesign, alles überakzentuiert herauszustellen, ab dort beginnt der Film ein effektüberladenes Eigenleben zu führen. Sehenswert aufgrund der Fensteraugen, manch' gemorphten Effekts und Liam Neesons urkomischer Raserei (Folge: eine klatschende Ohrfeige) ist der klecksende, kleckernde Film dennoch irgendwie, der, ironischerweise, in einem der ruhigsten Augenblicke seinen ungemütlichsten Gedanken spinnt: Das klinisch gereinigte, grün-weiße Krankenzimmer mit dem Stock, der an die Wand hämmert, dem Spruch an der Wand sowie dem Toilettenersatz ist bizarrer als jene als bizarr deklarierte Merkwürdigkeit aus Dantes Teufelsdichtung im Schlösschen.
4 | 10
Subtilität gereicht dem Nachbau offensichtlich nicht zum Vorbild, denn wie sonst ist es zu verstehen, dass selbst die sexuellen Implikationen so lasziv wie offensiv mit dem Vorschlaghammer auf eine Filmrolle genagelt werden, damit auch jeder zu wissen glaubt, sexuelle Anzüglichkeiten genau einer sexuellen Gesinnung zuordnen zu können? Eben. Die Figuren (ein Wissenschaftler, eine Träumerin, eine Stiefelettenussi und ein Quatschkopf) drehen, raufen und wenden sich in einer Jahrmarktsresidenz erhabenen Größenwahns mit Leichen im Kamin, und sie sind meist nur für das danebenstehende Organische in dieser ornamentalen Kulissenhaftigkeit zuständig, die im metaphysischen Showdown endgültig einem übersteigerten Videospiel gleicht.
Ab dort insbesondere liegt es nicht mehr allein am schmissigen Tondesign, alles überakzentuiert herauszustellen, ab dort beginnt der Film ein effektüberladenes Eigenleben zu führen. Sehenswert aufgrund der Fensteraugen, manch' gemorphten Effekts und Liam Neesons urkomischer Raserei (Folge: eine klatschende Ohrfeige) ist der klecksende, kleckernde Film dennoch irgendwie, der, ironischerweise, in einem der ruhigsten Augenblicke seinen ungemütlichsten Gedanken spinnt: Das klinisch gereinigte, grün-weiße Krankenzimmer mit dem Stock, der an die Wand hämmert, dem Spruch an der Wand sowie dem Toilettenersatz ist bizarrer als jene als bizarr deklarierte Merkwürdigkeit aus Dantes Teufelsdichtung im Schlösschen.
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