Das Geheimnis des Walfischknochens von Tanja Heitmann

Walfischknochen  Das Geheimnis des Walfischknochens von Tanja Heitmann

Rubens Vermächtnis

 

Eine alte Schuld. Eine neue Liebe. Ein Schicksal, das sich erfüllt …

Beekensiel an der Nordsee, 1939. Der elfjährige Arjen lernt in den Dünen den Ausreißer Ruben kennen, der abenteuerliche Geschichten von einem Walfischknochen erzählt. Dieser soll Schicksale bestimmen können … Es ist der Beginn einer einzigartigen Freundschaft – bis ein Sommertag alles verändert.

Jahrzehnte später reist Greta Rosenboom mit ihrem Großvater auf die Insel seiner Kindheit. Sie ahnt nicht, dass die windumtosten Strände Beekensiels eine alte Schuld bergen – und ein Geheimnis, das auch ihr Leben verändern wird …(Klappentext)

 

Vorneweg muss ich sagen, dass das Buch mich nicht wirklich überzeugt hat. Ich mag Geschichten von alten Menschen und die Idee, Greta mit ihrem alten Großvater auf eine Reise in die Vergangenheit zu schicken, fand ich richtig schön. Das Buch fing auch recht vielversprechend an. Auf der Geburtstagsfeier von Arjen lerne ich die gesamte Verwandtschaft kennen und das Verhältnis von Greta und Arjen ist ein ganz Besonderes. Sie stehen sich sehr nah, verstehen sich ohne viele Worte. Greta macht ihrem Großvater ein besonderes Geschenk, sie schenkt ihm Zeit. Eigentlich nur aus Verlegenheit, aber Arjen freut sich riesig und löst das Geschenk ziemlich schnell ein. Kurze Zeit später sind sie in Beekensiel, wo Arjen seine Kindheit und Jugend und „den Sommer seines Lebens“ verbracht hat. Bis dahin habe ich die Einleitung genossen und war so gespannt, was mich dort erwarten würde.

 

In separaten Kapiteln erzählt Arjen vom Sommer 1939, der Sommer, in dem er Ruben begegnete. Und dieser Sommer und vor allem der charismatische Streuner Ruben veränderte sein ganzes Leben. Mir wäre es lieber gewesen, wenn Arjen wirklich „erzählt“ hätte. Aber auch diese Abschnitte sind in der dritten Person verfasst. So waren es „nur“ Rückblenden und Arjen kam mir nicht wirklich nah. Ich fragte mich die ganze Zeit, warum Tanja Heitmann Arjen und seiner Geschichte nicht mehr Raum gegeben hat. So drehte sich hauptsächlich alles um Greta, ihre verlorene Liebe und ihre neue Liebe. Das fand ich mitunter recht langweilig, so dass ich einige Passagen quer gelesen habe. Gretas Gedanken wiederholten sich sehr oft und auch sie blieb mir ziemlich fremd.

 

Wirklich gut eingefangen wurde die raue Atmosphäre. Obwohl der Schauplatz ein fiktiver Ort ist, wird jeder Liebhaber der nordischen Inseln dort etwas Bekanntes wieder finden. Diese Beschreibungen waren für mich echte Highlights. Es gab auch andere Highlights … wunderschöne Momente, die aber viel zu schnell in der Belanglosigkeit versanken.

 

Am Ende wurde dann das Geheimnis gelüftet und Arjen konnte sich endlich von den Schatten seiner Vergangenheit befreien. Ich gebe zu, dass ich da viel mehr Dramatik erwartet habe. Ich bin ganz froh, dass ich die Geschichte zu Ende gelesen habe und ich war auch froh, das Buch endlich zur Seite legen zu können, von dem ich so viel mehr erwartet hatte … hinter einem ungewöhnlichen Titel verbirgt sich nicht immer ein ungewöhnliches Buch.

 

Wer ruhige Familiengeschichten mag und nichts Spektakuläres erwartet, dem wird dieses Buch sicher gefallen, mich hat es etwas enttäuscht zurück gelassen.

 

Das Buch ist im Blanvalet Verlag erschienen. Ich bedanke mich ganz herzlich für mein Rezensionsexemplar.

 

Homepage von Tanja Heitmann

 

Leseprobe

 

Meine Rezension bei Amazon und weitere Infos zum Buch findet ihr hier.

 


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