Das Geheimnis des Walfischknochens

Von Buecherchaos @FranziskaHuhnke

Das Geheimnis des Walfischknochens

Tanja Heitmann

Blanvalet, 2013

978-3764504625

19,99 €

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Die Vergangenheit und die Gegenwart gehören unweigerlich zusammen. Im Jahr 1939 lernt Arjen einen Ausreißer kennen: Ruben. Dieser eröffnet ihm eine Welt aus Abenteuer, Streichen und Freundschaft, bis plötzlich auch diese Freundschaft endet.

Jahre später ist es Greta, Arjens Enkelin, die zusammen mit ihrem Großvater eine Reise in die Vergangenheit unternimmt. Und auf der kleinen Insel Beekensiel wird klar, dass manche Geheimnisse schwere wiegen als andere …

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Arjen ist ein toller Mensch und somit eine tolle Figur. Egal ob ich mit ihm als Kind durch die Dünen jage oder als alter Mann mit ihm im Lehnstuhl sitze: ich mag ihn. Er ist ein toller Großvater, der trotz einigen Geschichten seinen Lebensmut nicht verloren hat. Nie hebt er den Zeigefinger, hat aber trotzdem seine “Frauen” im Griff. Mit Arjen hätte ich mich gerne einmal richtig unterhalten und ich kann mir vorstellen, dass Tanja Heitmann schöne Gespräche mit Arjen in ihrem Kopf hatte.

Leider ist es mir mit Greta nicht so ergangen. Sie wirkt etwas kühl und ich weiß nie, wie ich ihre Gefühle einordnen soll. Zwar steht im Buch: Sie ist traurig oder ähnliches, aber es kommt nichts rüber. Ich mag nur denken: Na und? Kennt Ihr das?

Außerdem entwickelt sie sich zu schnell, sodass einige Handlungen sehr schnell entstehen und weite Wellen schlagen und ich dachte: Was? Wo? Wie? Schon? Es ist für die Geschichte hilfreich, dass es auch gute Gefühle und auch Liebe gibt, aber wie sie entsteht, ist für mich zu schnell vonstatten gegangen.

Jede weitere Figur hat besondere Ecken und Kanten. Die Inselbewohner sind tatsächlich ein eigenes Völkchen und benehmen sich auch so: grade heraus und neugierig.

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Die Kulisse des Jahres 1939 hat mir sehr gut gefallen. Ich mag Geschichte, die auf diese Zeit eingehen und sich mit gewissen Begebenheiten beschäftigen. Wie also war so ein Leben auf einer kleinen Insel? Hat es diese kaum berührt oder waren die Menschen auch vom Nazi Regime betroffen?

Einen kleinen Einblick bekommt der Leser tatsächlich und auch schlimme Dinge können mit der NS-Zeit erklärt werden. Schade ist, dass mir die Beschreibung der Insel zwar nicht zu kurz kam, sie aber nicht so angelegt war, dass ich mir alles ohne Probleme vorstellen konnte. Vielleicht ist das aber ein Problem von mir und nicht ein Fehler der Autorin.

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Ich mochte es sehr, wie die Autorin Vergangenheit und Gegenwart verknüpft hat. Auch der Gedanken, dass der Menschen irgendwann im Leben alles klären möchte und gänzlich ehrlich sein will, finde ich wunderschön. Und darum geht es eigentlich, denn Arjen hält schon jahrelang ein Geheimnis bereit, das ihn schwer bedrückt. Die Reise nach Beekensiel reißt alte Wunden wieder auf und verschlimmert die frischen Wunden von Greta. Jeder Protagonist hat sein Päckchen zu tragen und später verbinden sie sich und lösen sich zum Teil sogar in Luft auf.

Ein Randthema ist die NS-Zeit und sogar der Walfischknochen wird kurze Zeit gänzlich vom Familienleben und seinen Sorgen verschluckt. Sehr schön gelungen sind die Einbettung von Arsens Erinnerung und das Gefühl, dass er es wirklich nicht leicht hat, wenn er seine Geschichte erzählt.

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Das Cover ist zwar sehr passend gewählt, was gibt es auf einer Insel? Eine Küste, Wolken und Häuser, aber es ist für mich persönlich zu nichtssagend. Alle Häuser habe ich mir versucht vorzustellen, keine Vorstellung greift ein rotes Holzhaus auf.

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Ich vergebe drei Bücherpunkte. Tanja Heitmann hat es geschafft am Anfang mein Interesse zu wecken. Leider passieren einige Dinge viel zu überstürzt, sodass ich mich nicht mit den Figuren anfreunden konnte. Einige Geheimnisse waren zu offensichtlich und so ist es eine nette Geschichte für zwischendurch.

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