Grabtafel (Foto: Meyhöfer 2002)
Die Geschichte der "Dunkelgräfin" bietet heute noch ausreichend Stoff für historische Forschungen. Eine Geschichte, die Ihr auf der unten genannten Website selbst erkunden und eine eigene Theorie dazu entwickeln könnt. Wie Ihr seht, gibt es überall in unserer Vergangenheit Inspirationen für fantastische Bücher! Unter all diesen Mutmaßungen und Fakten liegt die Wahrheit begraben!Im Jahr 1807 erschien in der kleinen südthüringer Residenzstadt Hildburghausen ein merkwürdiges Paar: ein Herr, der sich Vavel de Versay nannte und den man für einen Grafen hielt, sowie eine Dame, die stets nur tief verschleiert zu sehen war. Beide lebten in fast völliger Abgeschiedenheit vom öffentlichen Leben, insbesondere als sie 1810 in das Schloss Eishausen zogen, wenige Kilometer von Hildburghausen entfernt. Das Schloss verließen sie nur zu Ausfahrten in ihrer Kutsche oder zu Spaziergängen im nahegelegenen Garten. Während der Herr noch vereinzelt Kontakt zu den Dorfbewohnern Eishausens hatte, war die Dame vollkommen von der Außenwelt isoliert.
Das Paar führte einen kostspieligen Haushalt und zeichnete sich durch große Wohltätigkeit im Herzogtum aus. Nachweislich hat der ansässige Hof von Sachsen-Hildburghausen das Paar protegiert und dessen Wunsch nach Abgeschiedenheit respektiert. Die Dame starb nach 30 Jahren einsamen Lebens 1837, der Herr im Jahr 1845. Aufgrund ihres merkwürdigen Verhaltens wurden sie später Dunkelgraf und Dunkelgräfin genannt.
Nach ihrem Tod stellte sich heraus, dass der "Graf" in Wirklichkeit ein holländischer Diplomat namens Leonardus Cornelius van der Valck war. Den Angaben über die "Gräfin", die van der Valck nach ihrem Tod machte (Sophie(a) Botta, 58 Jahre alt, ledig, aus Westfalen), schenkte man jedoch wenig Glauben.
So kam es, dass die Vermutung geäußert wurde, sie sei in Wahrheit die bourbonische Prinzessin Madame Royale gewesen, eine Tochter von Ludwig XVI. und Marie Antoinette von Frankreich. Sie soll im Jahr 1795 nach ihrer Gefangenschaft im Pariser Gefängnis Temple aufgrund einer ungewollten Schwangerschaft oder erlittener psychischer Schäden heimlich durch eine andere Person ersetzt worden sein. Während die falsche Prinzessin als Herzogin von Angoulême in die Geschichte einging, soll sich die echte Königstochter in Hildburghausen und Eishausen versteckt gehalten haben.
Der Interessenkreis "Madame Royale" beschäftigt sich mit diesen historischen Geschehnissen und gibt auf der vorliegenden Internetseite eine allgemeine Einführung in das Thema. (Text & Quelle: http://www.madame-royale.de/)
Das Grab der geheimnisvollen Gräfin wurde übrigens 2013 geöffnet und die Gebeine geborgen. Nun will man mit einer Gen-Analyse dem Rätsel auf den Grund gehen! Vielleicht wird dadurch die Geschichte geändert...
Das Grab der Gräfin