Mensch, ich bin Sozialist. Ich »dürfte« doch gar nicht den Dialog mit Gott suchen. Nicht weil ich einen Maulkorb trage, sondern weil ich ja quasi in die Luft hinausrede. Ins Nichts. Das ist mir ja durchaus bewusst gewesen, als ich es tat. Und ich tat es trotzdem. Wissen schützt vor Torheit nicht. Aber so töricht ist es letztlich gar nicht. Der Mensch hat ein Bedürfnis nach Schutz, nach Aussprache, nach einem, der ein Ohr für einen hat, ohne gleich mustergültige Ratschläge zu erteilen. Und wenn dieser eine Allmacht repräsentiert, der große Lenker ist, der alles zum Guten wenden kann, wenn es ihm nur danach ist, dann gibt es Situationen im Leben eines jeden Menschen, in denen er sich unterwirft. Aus Verzweiflung. Da kann man noch so aufgeklärt sein wollen. Noch so gebildet. Noch so atheistisch.
In uns ruht die Veranlagung zum Gebet. Es ist menschlich bedingt. Schwer zu unterdrücken. Auch wenn es den Einen nicht gibt, so haben wir das Bedürfnis nach Geborgenheit, wenn sie uns hienieden abhanden kommt. Der Atheist in seiner Arroganz sollte das nie vergessen.
Ich betete also. Doch es half nichts. Und geschah es doch. Und nur der Eine sah zu. Der und der andere. Sah zu und wer weiß was. Aber schön, lieber Gott, dass wir mal darüber gesprochen haben. Es tat für den Moment gut. Jetzt köpfe ich eine Flasche, das hält länger her als bloß einen Moment. Amen.