Zurück aus dem Urlaub, in dem ich
besonders die Vorteile genießen konnte mal nicht in den sozialen
Netzwerken festzuhängen, habe ich, auch wenn etwas verspätet, noch
einen kleinen Reisebericht vom Fusion Festival dieses Jahres. Keine
Foto-Story, sondern eher eine kurze Zusammenfassung dessen, was
vielleicht viele ähnlich auf dem Festival mit der Rakete erlebt
haben.
Wie auch in den letzten Jahren, so war
auch diese Fusion im Kulturkosmos durch ein auffälliges
Wetterphänomen geprägt. Monsunartigen Regen hatten wir, eine Fusion
in der man per Wasserwerfer Feuchtigkeit spenden musste und nun im
Jahr 2013, die sogenannte „kalte Fusion“ - aber wie heißt es so
schön: es gibt kein schlechtes Wetter auf der Fusion, man muss sich
nur anpassen können und sei es wie in diesem Jahr, dass man sich nachts durch das gegenseitige Spenden von Körperwärme vor der Kälte
schützte. Doch nicht nur die Temperaturen waren in diesem Jahr
auffällig, ebenso auffallend war die Menge an Besuchern irgendwie, trotz der beschränkten Karten und dem Fakt, dass das Festival
bereits seit Dezember ausverkauft war. Allerdings sollte man nicht
unbedingt nur die Schuld beim Veranstalter suchen, der sich im
Fassungsvermögen verplant haben könnte oder aus Geldgier mit mehr
Besuchern mehr Geld verdienen wollte. Ganz im Gegenteil, hier sollte
man eher all denen die Schuld geben, die sich ohne Ticket auf dem
Platz herumtrieben. Auch wenn das Ticket-System vielleicht eine
gewisse Rolle bei diesem Fakt spielt, denn es bleibt leider immer
jemand aus der über Jahre gebildeten, festen Fusion-Gruppen
ausgeschlossen, weil die Person kein Ticket im Losverfahren ergattern
konnten und notgedrungen auf die Fusion geschmuggelt wurden muss.
Denn sind wir mal ehrlich, das Fusion-Festival ist auch eine Art
Familien-Festival, da freut man sich einmal im Jahr auf so viele
Menschen und möchte eben nicht auf bestimmte Personen verzichten.
Vielleicht könnte eine Art zusätzliches Bürge-Verfahren von
Gruppen hier in den nächsten Jahren Abhilfe verschaffen.
Da wir schon bei dem Thema Gruppen
sind, eine echt gute Idee fand ich die vielen
Gruppen-Erkennungssymbole, die an Stöcken getragen wurden und deren
Kreativität anscheinend dieses Jahr keine Grenzen gesetzt wurden.
Auffallend auch, die Trendsportart Namen-Rufen setzt sich immer
mehr durch, ob das wirklich so toll für manch anderen ist, sei nun
dahingestellt. Allerdings die wirklich schlechteste Stand-Idee auf
dem Fusion-Festival war für mich der Schlippsstand, aber immerhin gab
es mindestens einen, den ich getroffen hatte, der diese Idee ganz
anders sah.
Die „Fress-Stände“ hingegen waren,
bis auf einen Reinfall, wie immer sehr gut, sei es nun die fettigen
Pommes am Montag, Pizza am Sonntag, der Heißhunger auf Bio-Eis oder
der Milchreis auf der Jagd nach Zucker. Nebenbei gab es meist auch
viel zu lachen, was fürs Auge oder auch mal Flohmarkt-Tipps für
Berlin.
Ebenso auffallend ist, dass das
Festival internationaler geworden ist, die Fusion wächst einfach
unaufhaltsam.
Musikalisch würde ich das Festival mit
dem Wort „techy“ beschreiben. Am auffälligsten waren dabei
Oxia mit einem technisch guten und kreativen Mixing und ein sehr
sympathischer und wunderschön perkussiver Guillaume & The Coutu
Dumonts. Zum Line-Up an sich kann man nichts Negatives sagen, denn
für jeden war etwas dabei und die Qualität der Acts war durchaus
höher als in den vorangegangen Tagen. Clever gesetzt waren für mich auf jeden Fall die Spielzeiten.
Was die Deko der einzelnen Floors
betrifft, muss man ebenso sagen, hier haben sich alle nochmal selbst
übertroffen, denn optisch war wirklich jeder Floor schön anzusehen.
Für alle, die noch einmal etwas in
Erinnerungen schwelgen wollen und vielleicht auch den ein oder
anderen Liebling auf dem Festival hatten, ist hier unbewertet das
Soundcloud-Set mit allen Mitschnitten, die wir finden konnten.
Falls wir eins vergessen haben sollten, mailt uns einfach den Link damit wir es hinzufügen können.