Das Frühjahr kommt, jetzt das Bike fit machen für die neue Saison

Es ist soweit, der Winter ist Geschichte, der Frühling steht vor der Tür und damit ist die bikearme Zeit endgültig vorbei. Am liebsten würde man sich ja einfach aufs Rad schwingen und losfahren aber so einfach ist es dann doch nicht. Zuerst muss das Bike fit gemacht werden und einmal durchgecheckt werden. Wenn man sein Fahrrad regelmäßig pflegt und wartet, hat man deutlich länger Spaß daran und die Ausfahrten werden nicht durch Defekte gestört.

Putzen

Als Erstes dem Bike eine Vollwäsche verpassen, einfach mit Wasser und Schwamm. Auf keinen Fall mit einem Hochdruckreiniger arbeiten, durch den hohen Druck beschädigt man nur das Material oder bläst den Dreck in die Bremsanlage. Man kann auch das Rad mit einem fettlösenden Haushaltsreiniger einsprühen und dann z.B. mit einer weichen Bürste und viel Wasser abspülen. Tipp, ein Handfeger funktioniert auch.

Kette und Ritzel

Kette und Ritzel sind Verschleißteile und leiden stark, wenn man up- und downhill rasant unterwegs ist. Vor allen Dingen Dreck und Feuchtigkeit setzen diesen Teilen zu, daher gilt es, beides zu kontrollieren. Die Zähne der Ritzel bzw. des Ritzelpaketes dürfen keine großen Abnutzung zeigen, d.h. die Zähne dürfen keine haifischzahnähnliche Anzeichen haben. Die Kette längt sich mit der Zeit und ist nach ca. 2.500 km am Ende. Es gibt dafür extra Meßlehren, die man in die Kette einsetzt. Fällt die Lehre problemlos in die Kettenglieder, ist die Kette zu lang und muss gewechselt werden. Wichtig: Ist eine der beiden Komponenten verschlissen, austauschen, sonst wird dadurch die Andere auch verschlissen. Nach dem Check dann noch beides Ölen.

Fetten und Ölen

Grundsätzlich heißt es, alle beweglichen Teile fetten oder ölen. Das betrifft den Umwerfer, Schaltung und Pedale, hier alle Teile ölen. Radnaben, Lager, Sattelstütze (Carbon nicht), Steuersatz und Lager werden gefettet. Die Tauchrohre der Gabel nicht ölen oder fetten, dafür verwendet man besser etwas Gabelöl. Natürlich müssen auch hier alle Teile vorher sauber sein.

Reifen und Laufräder prüfen

Mäntel kontrollieren, ob diese porös sind und noch ausreichend Profil aufweisen, ansonsten sind hier Neue fällig. Luftdruck kontrollieren und ggf. nachpumpen, maximaler Druck liegt bei ca. 4 – 4,5 bar. Hier auch die Angaben auf dem Mantel beachten. Die Speichen darf man auch nicht vergessen, diese müssen gleichmäßig gespannt sein. Das lässt sich durch leichtes Bewegen der Speichen schon feststellen und eine eventuelle Unwucht lässt sich durch einen einfachen Trick prüfen. Einfach einen Kabelbinder so am Rahmen befestigen, dass das Ende (gekürzt) einen Abstand von 1 – 2 mm zur Felge hat. Dreht man jetzt das Rad, lässt sich eine Unwucht am Abstand zur Felge einfach sehen. Zeigen sich jetzt Probleme, am Besten einen Fachmann aufsuchen. Zum Abschluss noch das Lagerspiel im eingebauten Zustand prüfen. Bei zu viel Spiel lässt sich das etwas nachziehen.

Schrauben kontrollieren und nachziehen

Schraubverbindungen neigen dazu, sich mit der Zeit zu lösen, denn durch viele Fahrkilometer mit den dazugehörigen Erschütterungen rappeln sich Schrauben gerne los. Aus dem Grund ist es ratsam und im eigenen Interesse, alle Schraubverbindungen zu kontrollieren und nachzuziehen. Besonders wichtig sind alle Verbindungen rund um den Vorbau, Lenker, Hörner, Bremse und Antrieb. Wichtig: Bei manchen Verschraubungen ist ein Drehmoment vorgegeben, den auf jeden Fall einhalten.

Bremsen prüfen

Winter, Dreck und Wasser sind der Bremse Tot. Salz und Dreck wirken wie Schleifsteine und in Kombination mit Wasser leidet die Bremsanlage extrem. Daher auf Sauberkeit und Leichtgängigkeit achten und natürlich auch auf die ausreichende Belagstärke. Spätestens bei 1 mm Belagdicke müssen die Beläge gewechselt werden. Zum Glück ist der Wechsel fast werkzeuglos durchzuführen. Nicht vergessen, neue Beläge sollte man einbremsen, bevor man wieder richtig loslegt. Bei der Gelegenheit auch prüfen, ob sich nicht Luft in der Bremsleitung gesammelt hat. Das merkt man daran, dass man plötzlich den Bremsgriff bis zum Lenker durchziehen kann oder durch Pumpen mit dem Griff die Bremswirkung steigern kann. Dann heißt es “entlüften”.

Beleuchtung und Elektrik

Alle angebaute Technik und deren Halterungen und Kabel auf Zustand und Funktionalität prüfen, also Beleuchtung vorne und hinten, Tacho inkl. Magnet an den Speichen und Empfänger, Navi und was sonst noch angebaut ist.

Werkzeug etc.

Zum Schluss noch einen Blick in die Werkzeugtasche werfen, altes und defektes Material ersetzen, Flickzeuge wieder auffüllen. In die Tasche gehören Ersatzschlauch, Werkzeug, Flickzeug und Reifenmontierhebel.

Nach so einem Frühjahrscheck steht einer neuen Saison und all den Möglichkeiten für Ausfahrten, Wochenendtouren und echten Traumtouren nichts mehr im Wege.



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