Das fremde Haus von Sophie Hannah

Von Glamourgirl80 @_GlamourGirl80

Seit 6 Monaten misstraut Connie ihrem Ehemann bereits. Sie hat eine Entdeckung in dessen Navi gemacht und diese bereitet ihr Kopfzerbrechen.
Alle Beteuuerungen ihres Mannes, dass nichts an der Sache dran ist, können ihre Zweifel nicht zerstreuen.

Als sie eines nachts heimlich auf einer Immobilienseite ein ganz bestimmtes Haus sucht und sich den virtuellen Rundgang ansieht, sieht sie schockierendes...eine Frau die leblos in einer riesigen Blutlache liegt.

In ihrer Panik weckt Connie ihren Mann um ihm das Gesehen zu zeigen doch die Frau ist nicht mehr zu sehen, einzig ein normaler, sauberer Raum.

Für Connie beginnt ein Alptraum. Die Polizei und auch ihre Familie will ihr nicht glauben und man will ihr weismachen, dass sie sich alles nur eingebildet hat. Doch Connie weiss was sie gesehen hat und sie fängt an zu suchen.

Langsam setzt sich für Connie Stück für Stück ein grauenvolles Puzzle zusammen und es stellt sich heraus, das nicht so ist wie es zu sein scheint.


Eine Leseprobe gibt es hier.
"Das fremde Haus" hat mich im Laden angezogen wegen seines speziellen Covers. Das Cover des Buches selber ist schlicht weiss aber der Einband ist milchig-transparent und zeigt den Grundriss eines Hauses sowie blutige Fingerabdrücke.
Der Klappentext war genauso interessant wie der Einband und so habe ich das Buch sofort mitgenommen.

Die Story hält sich nicht mit langem Vorgeplänkel auf sondern kommt sofort auf den Punkt und beginnt danach ausschweifend zu erzählen was Connie erlebt und durchgemacht hat. Teilweise sind die Ausführungen sehr langatmig und gerade zu Beginn des Buches wird zwischen sehr vielen Charakteren hin und hergesprungen, was es mitunter schwer macht der Geschichte zu folgen. 

Hat man sich erstmal eingelesen und kann die Charaktere auseinanderhalten, wird es wesentlich einfacher.

Ab etwa der Hälfte wird es stetig spannender. Die Hin und Herspringererei ist nicht mehr so verwirrend und langsam kommt man dem Kern der Geschichte näher. Die Autorin schafft es grossartig die Leser auf falsche Fährten zu locken und so werden eigene Vermutungen und Verdachtsmomente im Lauf der Geschichte zerschlagen.

Ich finde es großartig, dass die Story so unvorhersehbar ist. Zwar hatte ich so meine Ideen und Gedanken, konnte sie aber irgendwie nicht zusammenbringen, weil sie für mich keinen Sinn ergaben. 
Die Auflösung ist wahrlich ein Paukenschlag und bleibt bis zum letzten Moment spannend.

Die Story ist einfach unglaublich toll durchdacht, wie sich nach und nach Puzzleteile finden und dennoch nicht zusammenpassen, Spuren im Sand verlaufen und sich nachher dennoch die losen Enden ineinander verschlingen und alles auf einen Schlag Sinn macht.

Die Autorin hat im Verlauf immer wieder sehr geschickt Hinweise gestreut, die man oftmals sogar überliest, weil sie einem nicht wichtig vorkommen...erst im Nachhinein erinnert man sich und denkt sich "Hätte ich da bloss drauf geachtet!". Meiner Meinung nach ist das absolut brilliant!

Das Buch hat mir unglaublich gut gefallen, wenn ich die teilweise viel zu ausschweifenden Stellen mal beiseite lasse. 

Eine Story die absolut nicht 08/15 ist und die den Leser fesselt, den Leser fordert und von Anfang bis Ende spannend ist! Ich finde es richtig klasse!

Von mir gibt es eine Lese-Empfehlung und 4 von 5 Sternen.

Mein Bewertungssystem kann in der rechten Sidebar nachgelesen werden.


Sophie Hannah wurde 1971 in Manchester / England geboren. Sie studierte Englische Literatur und Spanisch an der Uni Manchester und veröffentlichte im Alter von 24 Jahren bereits ihren ersten Gedichtband. Als sie anfing Psychothriller zu schreiben, war sie bereits anerkannte Lyrikerin. Neben Gedichtbänden hat sie ausserdem Kinderbücher veröffentlicht. Sie lebt derzeit mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Cambridge.


Das Buch erschien am 11. Januar 2013 im Bastei Lübbe Verlag und hat ca. 196 Seiten. Preis ca. 9,99€, ISBN: 978-3404167692