Das Frauenboxen lebt

Heute kann man in der BILD Zeitung lesen: „SUSI muss das Frauen-Boxen retten“. Weiter heißt es: „Diese kleine Frau muss ganz breite Schultern haben: Denn „Fliege“ Susi Kentikian (23) soll das Frauen-Boxen retten. Seitdem das ZDF den Vertrag mit dem Universum-Stall aufkündigte, sind die kämpfenden Damen nahezu komplett von der Bildfläche verschwunden.“
Offensichtlich reduziert hier die Sportredaktion der BILD Frauenboxen auf Frauenboxen im Fernsehen. Wenn man sich jedoch von der Vorstellung freimacht, dass eine Sportart nur dann existiert, wenn sie in der Flimmerkiste zu sehen ist, gibt es vieles zu entdecken.
Da gibt es eine Rola El-Halabi (11 Kämpfe, 11 Siege, 6 durch KO), die am 01.04.2011 in Berlin gegen Irma Balijagic Adler (13 Kämpfe, 12 Siege, 5 durch KO, 1 Niederlage) Weltmeisterin der IBF im Leichtgewicht werden will. Auf der gleichen Show schickt sich auch Jennifer Retzke (11 Kämpfe, 10 Sieg, 7 Durch KO, 1 Niederlage) gegen Eva Halasi (12 Kämpfe, 9 Siege, 8 durch KO, 3 Niederlagen, 3 durch KO) an, Weltmeisterin der IBF im Junior Mittelgewicht zu werden. An diesem Abend boxt außerdem die sehr viel versprechende Junior Fliegengewichtlerin Özlem Sahin (12 Kämpfe, 11 Siege, 4 durch KO, 1 Unentschieden), eine Boxerin, von der ich persönlich sehr viel halte – und das nicht nur wegen ihres Aussehens.
Einen Tag später steigt die wohl beste Weltergewichtlerin der Welt, Jessica Balogun (19 Kämpfe, 18 Siege, 8 durch KO, 1 Niederlage), in Aachen wieder in den Ring. Dann bekommt sie es mit Leticia Cansal (7 Kämpfe, 6 Siege, 1 Niederlage, 1 durch KO) zu tun. Wer Frau Balogun schon einmal boxen gesehen hat, versteht warum die WBC und WBO Weltmeisterin Cecilia Braekhus sie gerne als Sparringspartnerin holt, aber nicht gegen sie boxen will.
Wiederum eine Woche später boxt in Magdeburg Ramona Kühne (18 Kämpfe, 17 Siege, 5 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) gegen Michelle Larissa Bonassoli (16 Kämpfe, 11 Siege, 9 durch KO, 5 Niederlagen, 1 durch KO). Dabei will sie den WM-Titel der WBO im Super Federgewicht erringen.
Es ist schon relativ schwer die boxenden Frauen zu übersehen. Im Augenblick gibt es zwar kein oder nur ganz wenig Frauenboxen im Fernsehen zu sehen, aber die Szene ist aktiver und vor allem besser als je zuvor. Einige der oben erwähnten Frauen sollten, meiner Meinung nach. durchaus im Fernsehen zu sehen sein – einfach weil sie guten und interessanten Sport zeigen. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, wenn die BILD ausgerechnet Frau Syuzanna Kentikyan (28 Kämpfe, 27 Siege, 16 durch KO) zur Retterin des Frauenboxens stilisiert, obwohl sie doch in ihren letzten beiden Kämpfen und dann auch mit ihrem Verhalten nach den Kämpfen dem Frauenboxen in Deutschland, so wie es sich mit darstellt, erheblichen Schaden zugefügt hat.
© Uwe Betker



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