Das Flugzeug hält viel mehr aus als die Passagiere!

Von Gonjoy

Wir alle träumen von fernen Ländern, weißen Stränden, atemberaubenden Tier- und Pflanzenwelten und spannenden (Urlaubs-)Erlebnissen.

Ist das Geld erst einmal gespart und der Urlaub in ferne Gefilde gebucht, beginnt bei vielen die Vorfreude und leider oft auch die Panik vor dem bevorstehenden Flug. Bei manch einem geht es sogar soweit, dass er nur Auto- oder Bahnreisen bucht.

Ich gebe zu, dass auch ich, trotz wirklich zahlreicher Flüge, mit Schnappatmung und wilden Gedanken rund um einen potentiellen Absturz zu kämpfen habe. Meine Theorie ist, dass die Passagiere am Ende des Fluges klatschen, weil sie noch leben und nicht, weil sie den Flug so toll fanden. Meine Panik geht sogar soweit, dass ich mich mit meinem mir noch unbekannten Sitznachbarn bekannt mache, wenn ich allein unterwegs bin. Ich bilde mir einfach ein, Turbulenzen übersteht man doch besser in netter Gesellschaft. Ein positiver Nebeneffekt: ich habe schon wirklich tolle Gespräche in Flugzeugen mit den unterschiedlichsten Menschen geführt, aber das ist ein anderes Thema :).

Fakt ist, über 60% der Reisenden fühlen sich in einem Flugzeug nicht wohl. Das werde ich mit meinem Blogartikel wahrscheinlich auch nicht ändern (sonst hätte ich den falschen Beruf gewählt), aber ich kann euch Tipps geben, wo ihr euch Hilfe holen könnt und wie man sich am besten vorbereitet.

Kommen wir kurz zu aktuellen Zahlen der Flugsicherheit. Der Spiegel schrieb dazu:

„Die Wahrscheinlichkeit, an Bord einer großen Airline in einen schweren Unfall verwickelt zu werden, lag laut Jacdec 2013 bei weniger als einem Hunderttausendstel Prozent. Die Experten des Fluglinienverbands IATAhätten ermittelt, dass ein Passagier, der täglich fliegt, etwa 6500 Jahre unterwegs sein müsste, bis er in einen tödlichen Unfall verwickelt ist.“

Um euren individuellen Gründen für die Flugangst auf den Grund zu gehen, bietet sich professionelle Hilfe an wie z.B. das Seminar der Lufthansa oder auch ein Gang zu euem Hausarzt.

Besonders hilfreich ist die richtige Atemtechnik (tiefes Einatmen und langes Ausatmen, danach kurz Luft anhalten und wieder von vorne. Das hilft übrigens auch bei Schmerzen.),  autogenes Training (Der rechte Arm ist ganz schwer. Der linke Arm ist ganz schwer. Das rechte Bein ist ganz schwer. Das linke Bein ist ganz schwer. Mein Kopf ist ganz schwer. Ich bin ganz ruhig.) und mit anderen Übungen zur Muskelentspannung. Zu all diesen Übungen gibt es Kurse, die teilweise sogar von Krankenkassen (z.B. Techniker Krankenkasse) bezahlt werden. Also müsst ihr euch nicht in Unkosten stürzen.

Die richtige Vorbereitung ist alles!

Zieht euch eure bequemste Kleidung an, plant das Kofferpacken und die Anreise zum Flughafen rechtzeitig, ladet euren MP3-Player mit eurer Lieblingsmusik voll oder packt euch einen tollen Schmöker ins Handgepäck. Die obligatorische Klatschzeitschrift tut es sicher auch. Sofern möglich, könnt ihr vorab euren Lieblingssitzplatz buchen. An den Tragflächen sind die Bewegungen am wenigsten zu spüren. Ein Platz am Gang vermittelt euch das Gefühl, jederzeit (abgesehen von Start und Landung natürlich) aufstehen zu können.

Das hauptsächliche Problem ist stets die Angst vor der Angst, die ihr am besten mit Wissen besiegt. Wer sich vor dem Flug noch einmal über die hohe Sicherheit an Bord informiert, geht wesentlich entspannter an die Sache ran.

Alkohol ist auch keine Lösung!

Wie oft habe ich es erlebt, dass Mitreisende den halben Duty Free Shop leergekauft und sich noch einmal richtig die „Kante“ gegeben haben vor dem Flug. Das kann wirklich nach hinten losgehen oder auch vorne, je nach Perspektive :), denn Alkohol wirkt in der Luft deutlich verstärkt.

Denkt immer daran: der Weg ist das Ziel!

In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen angenehmen Flug und einen entspannten Seufzer, wenn das Flugzeug an unserem Traumziel seine endgültige Parkposition erreicht hat!