Das Finanzkapital pfändet das Sozialkapital
Weder die Völker der EU noch die Schweizer dürfen über solche Themen abstimmen - Zum Glück für die Finanzwirtschaft und ihre Kunden
Zum Glück für die Emittenten und ihre Kunden, die weiter hartnäckig auf die kontinuierliche ("Wir brauchen Rechtssicherheit") Selbstvermehrung von Geld bestehenden Anleger, dürfen weder die Völker der EU noch die Schweizer über solche Themen abstimmen. Es reicht daher, eine parlamentarische Mehrheit für Schuldenermächtigungsgesetze zu bekommen.
Wenn also eine börsennotierte Bank, die sich in dem Paradox der Systemrelevanz (bei Verlusten) und des angeblichen Privatbesitzes (bei zu versteuernden Gewinnen und Haircuts) befindet, Einfluss auf den Geldsegen der Steuerkassen nehmen möchte, hält sie sich an die staatlichen Experten.
Mit der Abstimmung am 26.10.2011 ist dies gelungen. Ab jetzt sind die rund zwei Billionen Euro jährliche Steuern der Bürger in den 17 Euro-Staaten eine zwangsgepfändete Verfügungsmasse für jene angeblichen Marktteilnehmer, die bei Nichtzahlung mit dem Bankrott drohen können.
Hinter ihnen allerdings stehen weniger böse Spekulanten, sondern etwa 100 Millionen Rentner und Pensionäre in den USA, Frankreich, Österreich, Belgien, Holland, Finnland und Deutschland, die glauben, "das System" könne ihnen aus Steuermitteln anstatt 1.000 Euro monatlich 2-10.000 Euro monatlich plus Krankenversorgung bezahlen.
Unser Sozialkapital ist nicht weg - es hat jetzt nur ein anderer. Wie lange noch?
ich kann das Lesen des hier auszugsweise zitierten Artikels im aktuellen Standard nur wärmstens empfehlen:
http://derstandard.at/1319181386501/Das-Finanzkapital-pfaendet-das-Sozialkapital---Wie-lange-noch