Das Fidel Castro-Comic

Von Falballa

Jeder weiß wer Fidel Castro ist. Er hat über 50 Jahre Cuba regiert und nur damit aufgehört, weil er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr kann. Schaut man zurück, dann findet man bereits zahlreiche Biografien über diesen komischen Kauz. Jetzt gibt es aber eine besondere Biografie: Fidel Castro als Comic. Gezeichnet von Reinhard Kleist.
Von der Kindheit im Osten Kubas über den Guerillakrieg in der Sierra Maestra, die Jahrzehnte als Regierungschef bis zu den Tagen als alter, gebrechlicher Mann im Krankenzimmer lässt Kleist das Leben Castros Revue passieren. Die Zeichnungen der Figuren sind von großer Authentizität, die Darstellung der kubanischen Revolution insgesamt von kritischer Sympathie geprägt. Das Comic-Projekt wurde von dem namhaften deutschen Castro-Biografen Volker Skierka beratend begleitet.
Als Erzähler baut Kleist den fiktiven deutschen Fotografen Karl Mertens in die Geschichte ein. Dieser kommt Ende der 50er Jahre nach Kuba, begeistert sich für die Revolution - und für die Revolutionärin Lara - vergisst seine beruflich gebotene Neutralität und bleibt im Lande. Während sich seine Lara, der Mangelwirtschaft in Castros Sozialismus überdrüssig, irgendwann nach Miami absetzt, wird Karl auf Kuba alt. Damit karikiert Kleist zugleich den Typ des Sozialromantikers aus dem Norden, der in den Tropen das verlorene Paradies sucht.

Die Biografie erscheint (wie die von Anne Frank) im Carlsen Verlag, hat insgesamt 282 Seiten und wird 19,90 Euro kosten.
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