Es ist ja immer sehr schwierig, seinen Kindern den Übergang zwischen „Daschristkindbringtdiegeschenke“ über „Denkmalnachobdaschristkindallekinderineinernachtbeschenkenkönnte“ zu „Schatzestutmirleidwirhabendichdieganzezeitangelogen“ so schonend wie möglich zu gestalten. Es werden Fragen gestellt! So ungemein messerscharfe Fragen! Warum dürfen wir nicht mehr in den Keller, wenn doch das Christkind die Geschenke bringt? Warum bekommst Du Deine Geschenke nicht vom Christkind, sondern von uns?
Bei uns haben also Argumentationsketten vor Weihnachten Einzug gehalten wie:
„Ich treff mich heute mit dem Christkind in der Stadt, dann sag ich ihm, was Du Dir wünschst. Ich nehm die Geschenke schon mal mit und pack sie für das Christkind ein, es hat ja sonst so viel zu tun.“
Bei einer befreundeten Familie kam es sogar zu einer Szene, die sich ungefähr so abgespielt haben muss:
„Mama, ich glaub, das Christkind gibt es nicht.“
„Na, das werd ich ihm erzählen, dann bringt es Dir sicher keine Geschenke mehr! Wenn ich Du wäre, würde ich mir genau überlegen, ob Du noch ans Christkind glaubst, oder nicht!“
„OK, bevor ich keine Geschenke mehr bekomme, glaub ich halt ans Christkind:“
Und in all diesem Rumgeeier, ereignete sich kürzlich bei uns folgendes Gespräch:
„Mama, bist Du das Christkind?“
„Was meinst Denn Du?“ (Boing-Flip!)
„Dann würdest du die Geschenke für Weihnachten und die Adventskalender besorgen, alles einpacken, verstecken, alles für Weihnachten aufbauen… Dann wärst Du ein ganz schön fleißiges Christkind.“
„Und wer wäre das Christkind, wenn es ein faules Christkind wäre?“
Alle drei Kinder schreien im Chor: „Der Papa!!!“