Das falsche Gerede von Armutsgefährdung in Deutschland: wer weniger als 938 Euro mtl. hat ist arm!

Von Humanicum

Das falsche augenwischeriche Gerede von Armutsgefährdung in Deutschland, das unsere unerträglich scheinheilig und korrupt gewordene politische Elite und ihre willigen Mainstreammedien von sich geben, ist nicht mehr akzeptabel. Menschen, die ganz eindeutig unter dem offiziellen sozio-ökonomischen Existenzminimum von 938 monatlich leben, sind nicht nur armutsgefährdet; nein, verdammt noch mal: sie sind arm! Nach den neuen Daten der offiziellen (und wohl auch schön geechneten) Statistiken vom Statistischen bundesamt in Wiesbaden ist jeder 6. Deutsche nicht armutsgefährdet, sondern arm!

Das ist der höchste Wert seit Beginn der Statistik 2005, teilte das Amt am Mittwoch zu einer Haushaltsbefragung mit. Demnach galten 2010 rund 15,8 Prozent oder 12,8 Millionen Menschen als arm,  2009 waren es 15,6 Prozent, 2008 noch 15,5 Prozent. Mit der Statistik wurde 2005 aufgrund eines EU-Gesetzes begonnen. Freiwillig hätte die bundesregierung ein solches armutszeugnis ihrer Arbeit nie ausgestellt. Damals lag die Quote bei 12,2 Prozent, wurde aber nach einem anderen Verfahren ermittelt, das noch  schönfärberischer  als heute war. Trotz des Anstiegs liegt Deutschland weiter unter dem EU-Schnitt von 16,4 Prozent, beeilte man sich dann im Bundestag zu sagen. Tja, dann ist ja alles in bester Ordnung. Eine Person galt demnach 2010 als arm, wenn sie nach Einbeziehung staatlicher Transferleistungen weniger als 11.426 Euro im Jahr oder 952 Euro im Monat zur Verfügung hatte. Der heutige Armutssatz ist mit 938 aber auch nicht gerade an die Vehältnisse der Wirklichkeit angepasst.

Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Nun brauchen die oberen 10% der Gesellschaft noch nicht einmal mehr die Mittelschicht, um sich zu bereichern. Die Mittelschicht beginnt zu bröckeln, die Real – Einkommen sinken seit Jahren fast genauso stark wie bei der Einkommens – Unterschicht.

Weitere schockierende Nachrichten: Alleinerziehende und ihre Kinder gehörten mit 37,1 Prozent erneut zu den am stärksten von Armut betroffenen Bevölkerungsgruppen. “Das galt auch für die alleinlebenden Personen”, schrieben die Statistiker. Hier sind 36,1 Prozent unter 65 Jahren arm. In Haushalten von zwei Erwachsenen unter 65 traf dies “nur” auf 11,3 Prozent zu.

Überdurchschnittlich fiel die Quote auch bei Personen im erwerbsfähigen Alter zwischen 18 und 64 Jahren mit 16,4 Prozent aus. Die Armutsquote von Kindern, die jünger als 18 Jahre alt waren, lag mit 15,6 Prozent leicht unter dem Bundesdurchschnitt. Bei Älteren ab 65 Jahren fiel die Quote mit 14,2 Prozent noch niedriger aus. Für die Statistik “Leben in Europa” wurden 13.512 Haushalte und 24.220 Menschen ab 16 Jahren zu ihrem Einkommen und ihren Lebensbedingungen befragt.

Nicht in der Statistik erwähnt sind die “Teilhartzer” oder die neue nach schlechtem amerikanischen Vorbild entstehende Klasse der “working poor”; jene Menschen, die trotz Vollzeitarbeit einen nicht Existenz sicherenden Lohn erhalten und mit Hartz 4 aufstocken müssen oder könnten, wenn sie denn wollten. Aus Scham und Furcht vor der Schikane und der gesellschaftlichen Stigmatisierung nehmen die meisten aber keine Aufstockung in Anspruch. In der Statistik werden sie rausgerechnet. Wie schön für Deutschland, dass trotz Rekordeinkünften der Reichen, die Armut so extrem gestiegen ist. Hartz 4 Bezieher sind Schmarotzer, nutzlos, weiblich mit Kind und oft ausländisch. Jetzt kann der deutsche Spießmichel noch mehr Menschen niedermachen mit imfamer Rede, um sich und seine armseeligen Gesinnung auf Kosten anderer aufzumotzen.

so long – humanicum

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