Die Lösung ist näher, als man glauben kann
Israel besteht auf sein Existenzrecht auf dem heiligen Boden seiner biblischen Gründerväter, unabhängig von der geschichtlichen Tatsache, dass auch ein anderes semitisches Volk – die Palästinenser ihre Heimat seit Jahrhunderten darauf gefunden hat. Die machtpolitische Dominanz Israels schafft mit dem ungehinderten Siedlungsbau durch orthodoxe Siedler “Fakten”: weiteres Land wird kulturell, sozial und ökonomisch vereinnahmt, die palästinensischen Bewohner von gestern vertrieben und mit Zäunen und bewaffneten Checkpoints ausgegrenzt.
Das Gefühl unterlegen zu sein, ökonomisch benachteiligt und militärisch in der Defensive zu sein, befeuert – gerade bei den Jungen – Minderwertigkeitskomplexe, Hass und Verachtung gegenüber den Israelis. Die islamistische Hamas kommt da mit ihren unversöhnlichen Hassparolen und der Doktrin eines in Allah geeinten Volkes richtig. Mit einer gut organisierten Hilfsstruktur, ihrer eingeübten Propaganda und dem festen fundamentalistischen Gottesglauben bringen sie Orientierung, Stolz, Ehre, Lebenssinn, Gemeinschaftsempfinden und konkrete Hilfe – alles, was man ihnen durch eine unvernünftige Politik des orthodoxen Nationalismus von israelischer Seite aus genommen hat.
Hass und Gegenhass, Bestätigung und Festigung durch die bösen Taten des jeweiligen Gegners begründen die ewige Spirale der Gewalt und Unversöhnlichkeit. Wer ist schuld? Beide Seiten; und auch wieder keine. Die rechtsnationalen und orthodoxen Kräfte sind jeweils die Kriegstreiber, die Falken, die sich gegenseitig zur Gewalt provozieren, um eine Rechtfertigung ihrer politischen Gewaltdoktrin zu finden. Schiesst die Hamas Raketen gegen israelische Siedlungen, womöglich auch weiterreichendere als sonst, die bis Tel Avis’ Toren fliegen, dann bombt Israel mit überlegener Militärtechnologie 100 fach zurück. Staatsmord gilt als legetime Verteidigung. Auf der anderen Seite ist es der Selbstmordanschlag und der Raketenbeschuss, der als legetimer Befreiungsschlag gilt.
Niemand hat Recht und beide Unrecht. Und beide haben Opfer zu beklagen. Menschenleben werden geopfert zu Ehren des grösseren Zieles. Helden werden geboren. Pathus festigt den Glauben im Recht zu sein.
Wie kann im Kontext der komplizierten Bündnis und Gegenbündnis – Situation die Spirale der Unvernunft und Gewalt beendet werden? Viele aus den reihen des normalen Volkes beider Seiten sehen die Möglichkeit mit direkten sozialen Begegnungen und mit Hilfe informationeller Aufklärung die Welt des jeweils anderen zu verstehen, und Empathie füreinander zu entwickeln. Die staatlichen Institutionen in den Händen der fanatisierten alten Politikeliten werden jedenfalls nichts zum Besseren wenden.
Sie wollen nicht Unrecht haben. Sie wollen ganz egoistisch angebetet werden, als Führer Ehre erhalten. Entzieht ihnen diese Ehre, die sie nicht verdient haben. Denn nur die Weisen handeln menschengerecht und im Sinne Gottes. (das sage ich als Ungläubiger getaufter Katholik und Namenschrist, der die Bibek und den Koran gelesen hat, mehrmals sogar) Ehrt und würdigt die Schöpfung, zu der auch der Mensch gehört, der nach Gottes Vorbild erschaffen wurde. Das ist die Aussage der Bibel und des Korans. Islam und Judentum sind Schwesterreligionen, sie leiten sich beide vom Stammvater Abraham ab. Es abrahamitische Religionen, übrigens wie auch das Christentum. Nur eine bewusste Fehlinterpretation, eine Auslegung nach politischer und egoistischer Interessens Lage, kann die Botschaft so verändern, dass sie scheinbar den heiligen Krieg, die Eroberung des heiligen Landes um Jerusalem und die gewaltsame Zerstörung der Andersgläubige verlangt.
Die Lösung bist eigentlich viel näher als man glauben mag. Sie steckt in uns. Und sie will nur ausgelebt werden, zusammen in Frieden für den Frieden und die Hoffnung auf Menschlichkeit.
so long humanicum – gedankensindfreier