Adobes Flash hat fast jeder Nutzer in irgendeiner Version auf seinem PC installiert, sei es als eigenständiger Flash-Player oder als Browser-Plugin, sei es Windows, Linux oder ein Mac.
Flash bringt bewegte Grafik und schädliche Parasiten
Auf Internetseiten hilft der Flash-Player beispielsweise, Videos, Animationen und ganz besonders auch die lästige Werbung darzustellen. Auch Soziale Netzwerke wie Facebook setzen teilweise noch auf Flash. Ob und in welcher Version man Flash installiert hat, kann man hier herausfinden.
Genau wie das Schwesterprogramm Adobe Reader macht Flash aber immer wieder wegen Sicherheitsproblemen von sich reden. Als Lösung für bewegte Grafik hat das Programm eigentlich schon länger ausgespielt, denn HTML5 hat sich längst als Nachfolger der proprietären Software positioniert.
Nur Altlasten verlangen noch nach Flash
Probleme gibt es kaum noch mit neueren Inhalten – die werden nahezu alle schon in HTML5 angeboten. Selbst der Videodienst Youtube, der früher mit Flash betrieben wurde, hat schon lange auf HTML5 umgestellt.
Es sind eher die alten Inhalte bei allen Anbietern, die meist noch mit aufwändigen Flash-Animationen versehen sind und deren Umstellung auf HTML5 wegen der fehlenden Aktualität nicht mehr wirtschaftlich sein kann.
Im Grunde ist Flash inzwischen ein Auslaufmodell, das durch nachlässige Programmierung Kriminellen hervorragend bei Angriffen als Einfallstor auf unsere Computer diente. In Anglo-Ländern nennt man das „Legacy Systems“, also geerbte veraltete Systeme, für deren Betrieb man das ebenso veraltete Programm Flash noch braucht.
Große Internetfirmen machen jetzt Ernst mit dem Ende von Flash
Nach den gerade eben erst durch den Hack beim Hacking Team bekannt gewordenen zwei neuen Zero-Day-Sicherheitslücken in Flash kommt jetzt tätige Kritik von großen Internetfirmen:
Facebooks neuer Sicherheitschef Alex Stamos hat am Sonntag Adobe per Twitter aufgefordert, ein Datum für das Ende des Players zu nennen. Außerdem schlug Stamos vor, dass mit sogenannten Killbits sichergestellt wird, dass Flash ab diesem Termin auch in den Browsern nicht mehr zum Einsatz kommt.
Ähnlich bedeutend wie Stamos‘ Vorstoß ist die Ankündigung von Mozilla, dem Anbieter des in Deutschland beliebtesten Browsers Firefox. Firefox blockt jetzt standardmäßig alle Flash-Versionen, informierte Support-Chef Mark Schmidt über Twitter. Konkret bedeutet diese Reaktion auf die aktuellen Sicherheitslücken im Player:
Bis auf Weiteres müssen Firefox-Nutzer die Nutzung des Flash-Players manuell erlauben.
Obwohl Schmidt in einem späteren Tweet klarstellt, dass Mozillas Entscheidung zunächst vorläufig ist, kann man sie aber schon als Schritt in Richtung „Abschied vom Flash Player“ betrachten.
Auch Firefox-Konkurrenten wie Googles Chrome-Entwickler haben Funktionen und Pläne angekündigt, die zum Beispiel das automatische Abspielen von Flash-Inhalten verhindern.