Die Chroniken von Anbeginn
Das Buch Onyx
cbj, 2014
978-3570153949
19,99 €
Kate, Michael und Emma haben es geschafft, zwei der drei Bücher vom Anbeginn zu retten: Kate gehört das Buch Emerald, Michael ist der Wächter des Buches Rubyn. Kein noch so atemberaubendes Abenteuer und nicht die hinterlistigsten Gegner haben die drei gescheut, um dem finsteren Magier Magnus die Bücher zu entreißen – und ihre Eltern endlich zu befreien. Doch der Preis dafür ist hoch: Denn Magnus ist es gelungen, die kleine Emma zu entführen. Werden Kate und Michael ihre Schwester finden? Werden sie das Buch Onyx in ihren Besitz bringen? Und werden sie endlich ihre Eltern wiedersehen, die sie so lange vermisst haben? Nur eines ist sicher: Es wird ein Kampf auf Leben und Tod.
Es ist schön, bekannte Gesichter wiederzusehen. Ich mag die Geschwister, die sich wirklich zusammenraufen, um etwas Großes zu erreichen. Dabei sind sie immer noch so jung und ich will sie oft einfach nur von ihrer Aufgabe entbinden.
Mein Hauptaugenmerk lag diesmal natürlich auf Emma, die wirklich eine phantastische Wandlung durchmacht. Auf den zweiten Blick wird sie vielleicht etwas zu schnell erwachsen, aber in der Realität passiert das auch so oft, da darf ich mich im Buch nicht beschweren. Sie ist manchmal so blitzgescheit, nachdem sie lange sehr ruhig war, dass ich sie oft einfach knuddeln möchte.
Michael ist in bestimmten Szenen sehr stark und autark ohne seine Schwestern. Das hat mir gut gefallen. Ansonsten ist seine Rolle als Bruder sehr klein, denn seine beiden Schwestern trumpfen in diesem Band richtig auf.
Kate ist mir am Anfang etwas suspekt, da ich ihr Alter nicht mehr richtig einschätzen kann. Sie wirkt oft sehr alt, was sie zum Teil auch sein muss, aber mir fehlen die kindlichen Aussetzer, die ihre Geschwister haben.
Es wird eine Spur düsterer, als in den vorangegangen Teilen und das passt so wunderbar zum Ende der Geschichte. Die Kulisse diesmal ist wirklich ein großer Clou, den der Autor da eingefügt hat. Vor allem bei all den Wendungen, die im späteren Verlauf noch passieren und die sehr traurig bzw. glücklich waren.
Showdown – das Wort schwebt mir die ganze Zeit im Kopf herum. Am Ende denke ich, werden einige geliebte Figuren bestimmt sterben oder überleben sie alle? Wie schafft John Stephens es, alles zu meiner Zufriedenheit zusammen zuführen? Und die alles entscheidende Frage: Werden die drei ihre Eltern wiedersehen?
Die Reise war beschwerlich und ein großes Wagnis. Am Ende stand nur ein Ziel: die Bücher vereinen und die Eltern wiederfinden. Aber was wäre, wenn Emma, Michael und Kate angelogen wurden? Vielleicht können sie die Welt gar nicht retten. Was passiert, wenn dadurch jemand anderes in Gefahr gerät?
In diesem Abschlussband kommt es noch einmal zu ganz vielen Verwirrungen. Sogar die Liebe spielt eine minimale Rolle und hat ihre Finger im Spiel. Dabei hat der Autor aber leider vergessen, dass die Geschwister für mich persönlich, noch viel zu jung sind, um zu lieben. Aber es steht nirgendwo geschrieben, aber wann eine Figur sich verlieben darf. Ich war sichtlich irritiert. Wer die anderen Bücher kennt, denkt außerdem, dass die Suche nach dem dritten Buch sofort beginnen würde. Doch der ungeduldige Leser wird ausgebremst. Die Geschwister müssen erst einmal in einen Krieg hineingezogen werden, alte Freunde wieder treffen und Gespräche führen. Es dauert bis tatsächlich etwas wirklich wichtiges passiert. Das ist auch schon mein zweiter etwas größerer Kritikpunkt, denn ich wusste, dass Emma die Hauptperson sein sollte/wollte. Sie ist so gewitzt und lug, nur im ersten Drittel des Buches sieht das niemand und sie wird oft gedeckelt von ihren Geschwistern. Klar, sie ist die kleinste, aber in Wirklichkeit trägt Emma alles auf ihren Schultern.
Das Buch passt ganz wunderbar zu den beiden anderen Teilen: grün, rot, blau. Außerdem ist es schön, dass alle drei Bücher im Hardcover erschienen sind. Sie bilden eine tolle Trilogie im Regal und ich bin froh, dass es nicht mehr Bücher geworden sind. Heutzutage muss ein Leser ja mit allem rechnen.
Eine Reise geht zu Ende. Nur Kleinigkeiten haben mich letztendlich gestört, sodass ich mich in Ruhe von Kate, Michael und Emma verabschieden konnte. Es hat Spaß gemacht und vielleicht können wir ja wieder einmal etwas von John Stephens lesen.
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