Das Ende des Journalismus (FAZ)? Wenn eine Krähe am Auge einer anderen kratzt...

Erstellt am 25. Februar 2012 von Lux
"Das ist das Ende des Journalismus" titelte gestern die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) und bezog sich dabei auf die ZDF- Sendung "Lanz".
In besagter Sendung war der Politclown, Wirtschaftsminister, FDP- Vorsitzende und Vizekanzler Philipp Rösler zu Gast.
Bei aller berechtigten Schmähung der "Lanz"- Sendung ignoriert der FAZ- Artikel das Wesentliche:
Das ZDF- Sendeformat "Lanz" hat auch sonst nichts mit Journalismus zu tun. Ebensogut könnte die FAZ darüber klagen, dass McDoof- Fraß kein Gourmet- Essen darstellt.
"Lanz" war und ist gebührenfinanzierte Werbung und Propaganda.
Bereits aus diesen Gründen kann nicht vom "Ende des Journalismus" gesprochen werden.
Diese apokalyptische Prognose für die schreibende Zunft trifft nicht zu und wird nicht zutreffen.
Zwar ignorieren die "Qualitätsmedien" - zu denen auch die FAZ gehört - in erheblichen Ausmaßen die journalistischen Standards, doch steht und fällt der "Journalismus" nicht mit dem Niveau der Meinungsindustrie.
Das Niveau von "Lanz" & Co. stellt die Regel und keine Ausnahme für die Ansprüche der "Qualitätsmedien" dar.
Je nach Bedarf, lassen sich hier noch weitere Punkte anfügen.
Es gibt in diesem Land Millionen Menschen, die damit aufgewachsen sind, dass die Planvorgaben stets übererfüllt wurden, obwohl die Regale leer waren. Es gibt Millionen Menschen, die sich lange vor 1989 über die "Aktuelle Kamera" (Nachrichtensendung des DDR- Fernsehens) lustig gemacht haben. So, wie sie sich seit über zwanzig Jahren über das Fernsehen der BRD lustig machen.
Diese Menschen haben einen großen Vorteil gegenüber den Schreiberlingen der FAZ.
Sie saufen nicht noch von dem Kakao, durch den man sie zieht (E.Kästner).
Warum nicht?
Weil sie nicht realitätsfremd irgendwelchen ideologischen Illusionen anhängen und das Murmeltier nicht jeden Tag grüßt, treten sie auch nicht in die Fettnäpfchen, die für sie vom realexistierenden Schweinejournalismus aufgestellt wurden...
In der DDR wußten Freunde und Feinde derselben über die Rolle der Medien Bescheid. Auch hierbei ist der "gelernte Ossi" gegenüber seinen Geschwistern aus dem Westen klar im Vorteil.
Die Glitzerwelt des Westens ist doch nur ein gigantischer Grauschleier, hinter der sich die Lüge und die Doppelmoral versteckt.
Die des Ostens war das auch, allerdings weit geringer, doch gab es kaum jemand, der sich ernsthaft davon narren ließ.
Ein "Sudel Ede" hätte von sich aus nie behauptet, dass er "überparteilich, unabhängig, neutral" und blablabla sei. Soviel Realitätssinn und Selbstkritik besaß er, um sich nicht wie seine Kollegen aus dem Westen die Blöße geben zu müssen.
Menschen mit funktionstüchtigen Sinnen sind in der BRD Mangelware. Egal wie voll die Regale sind.
Das Bewußtsein der Menschen entscheidet über die Qualität der Medien. Die Nachfrage entscheidet bislang über das Angebot.
Der Artikel der FAZ hat in gewisser Weise seine Berechtigung, doch bezieht er nicht die eigene Beteiligung am Schweinejournalismus ein. Stattdessen weinen die FAZ- Schreiberlinge in ihrer Naivität einem Luftschloß nach. Geboren aus der Unfähigkeit, dass eigene Schaffen und das ihres Berufsstandes bewerten zu können.
Wenn Blinde über Farben sprechen...