Das Ende des Euro - keine Katastrophe sondern Befreiung

Von Burkhard



Wer die Überlebensfähigkeit des Euro anzweifelt, wird oft als unsolidarisch gegenüber den europäischen Peripheriestaaten verschrien. Dass aber eine Rückkehr zu Einzelwährungen sowohl Deutschland und Frankreich wie auch den PIIGS gleichermaßen Vorteile bringen würde, wird dabei ausgeblendet. Christopher Smallwood vom Thinktank "Capital Economics" ist genau diesem Aspekt intensiver nachgegangen. Capital Economics hat dem "Unbequemen Blog" freundlicherweise seine Analyse kostenfrei zur Verfügung gestellt, der Smallwoods Thesen, die er im Juli diesen Jahres unter dem Titel "Warum die Euro-Zone auseinanderbrechen muß" aufgestellt hat, nachfolgend zusammenfasst.
Das drohende Auseinanderbrechen der Euro-Zone, das von vielen als eine Katastrophe gesehen wird, wäre stattdessen ein Tor zu neuem wirtschaftlichen Wachstum, nicht nur für die schwächeren Mitglieder der Zone, sondern für Europa als Ganzem. Zur Zeit gehen die PIIGS einer jahrzehntelangen wirtschaftlichen Depression und Deflation entgegen, wo doch die Befürworter des Euro die neue Währung als Garant für mehr Wirtschaftswohlstand empfohlen haben. Die massive Höhe des öffentlichen Schuldenstands in der Eurozone ist schon problematisch genug. Aber nun kommt noch der enorme Anstieg an Kosten und Preisen bei den PIIGS im Unterschied zu Frankreich und Deutschland hinzu. Damit können die PIIGS überhaupt nicht mehr mit den starken Euro-Länder konkurrieren, was zu ernormen Leistungsbilanz-Defiziten bei den PIIGS führt. Der Abbau der PIIGS-Staatsdefizite allein genügt aber nicht. Nur eine Deflation von Kosten und Preisen ist wirksam. 
Das zweite Problem ist, dass sich Deutschland trotz seines riesigen Handelsüberschusses weigert, seine wirtschaftliche Binnen-Nachfrage zu steigern. So fällt die ganze Last der Anpassung auf die PIIGS. Solange die Euro-Zone weiterhin nach diesen Regeln funktioniert, wird es auf Jahre hinaus massive wirtschaftliche Probleme in der Euro-Zone geben.
Wenn sich die PIIGS jedoch vom Rest der Euro-Zone abkoppeln, würde der Wert die PIIGS-Währungen erheblich sinken, was ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern und ihnen Exportwachstum bringen würde. So würden sie ihre wirtschaftlichen Schwierigkeiten durch Wachstum, nicht durch wirtschaftliche Depression lösen können. Allerdings würde auch dann noch die Rest-Eurozone weiterhin von Deutschland beherrscht werden.


Aber wenn alle Länder wieder zu ihren nationalen Währungen zurückkehren, ist der wirtschaftliche Vorteil für Deutschland enorm. Die wiedereingeführte D-Mark wäre stark, Deutschland würde seinen massiven Handelsüberschuss abbauen, seine Binnennachfrage steigern und wäre nicht mehr verpflichtet die PIIGS zu sanieren. Deutschland würde einen eindrucksvollen Job-Markt mit sinkenden Preisen aufweisen. Statt seines großen Außenhandelsüberschusses, der dem deutschen Vebraucher keine Vorteile erbringt, würde dann der Lebensstandard der deutschen Haushalte erheblich steigen.
Nur die Wiedereinführung der D-Mark würde eine ausgeglichene deutsche Wirtschaft ergeben (die in der Euro-Zone unmöglich ist)Und Deutschlands Handelspartner würden wieder an Wirtschafts-Wachstum gewinnen, weil die neuen Wechselkurse ihnen Wettbewerbsvorteile erbringen und ihnen den großen deutschen Markt öffnen würden. Dies ist die beste Option für Europa. Aus Gründen der künftigen wirtschaftliche Gesundung und eines nachhaltigen Erfolges der Europäischen Union muss nach Christopher Smallwoods Argumentation die Euro-Zone beendet 
Christopher Smallwood ist Mitarbeiter von "Capital Economics". Zuvor war er Group Economic Adviser bei Barclays plc and Economics Editor der Sunday Times.