Aufklärung tut not, denn so wenig Perser, die im Iran leben, Araraber sind, sopwenig sind Ägypter, die das Land am Nil bevölkern, welche. Keine Araber sind auch Kurden, Afghanen und Türken, soweit Türken überhaupt Türken sind. Dass "Araber" in Ägypten ein Schimpfwort ist, verwundert wenig: Im Jahr 640 eroberten arabische Stämme das, was vom einstigen Weltreich der Pharaonen übrig war. Das Land, das unter Persern und Griechen langsam auseinandergebrochen war, verlernte nun endgültig den Pyramidenbau, die eigene Sprache und die eigene Schrift.
Wo andere Urbevölkerungen fremden Eroberern hinhaltend Widerstand leisten, gaben die Ägypter sich selbst, ihre Kultur und ihre Geschichte auf. Das Weltreich existierte als Provinz des Osmanischen Reiches, es sprach die Sprache derer, die es in den Staub geworfen hatten. Der arabische Islam hatte das Land der Pharaonen nicht nur erobert, sondern aufgefressen, verdaut und in einem ganz anderen Aggregatzustand wieder ausgeschieden. Seitdem haben die Erfinder der Steinmezgerei, die Genies der Großbaustelle, die Bewässerungskünstler und Astronomen sich zurückgehalten, was Erfindungen, technische Entwicklungen oder naturwissenschaftliche Entdeckungen betrifft.
Die Ägypter haben sich das nie verziehen, deshalb unterscheiden sie bis heute strikt zwischen sich und Arabien. Russland, Deutschland und die USA können auf ähnliche Erfahrungen nicht verweisen, vielleicht aber reicht das ägyptische Beispiel aus, "Araber" aus einer Mischung aus Respekt und Angst als Schimpfwort zu gebrauchen. Dafür spricht die Regionalverteilung, die aus den Ergebnissen unserer kleinen Umfrage spricht: Kuba kennt das wahrscheinlich dem semitischen Wort „Äräb“ für "Völkergemisch, das in der Wüste wohnt" entlehnte Wort nicht in der Bedeutung als Schimpfvokabel. Kuba ist weit weg und so arm, dass nicht einmal ein Jemenit freiwillig dort etwas erobern wollen würde.