Das E-Mailverbot und was wirklich dahinter steckt

Von Latrinum

Ein französisches Unternehmen will seinen Mitarbeitern die Mailerei abgewöhnen, ja, wenn es umsetzbar ist, sogar verbieten! Dass es sich ausgerechnet um einen IT-Dienstleister handelt, beschleunigt die Sogwirkung der Meldung noch. Und so schafft es diese Banalität doch tatsächlich in Welt & Co… Schade, dass die Redakteure das eigentlich berichtenswerte nicht so wirklich kapiert zu haben schienen. Was also steckt dahinter?

Heise Online, als Branchendienst deutlich qualifizierter als die Boulevardpresse, hat´s kapiert. Hinter dem vermeintlichen Skandal steckt eine sehr sinnvolle und höchst ökonomische Vorgehensweise, die längst technisch möglich wäre, leider aber noch nicht wirklich für berufliche Zwecke genutzt wird: Social  Community Plattformen.

Man hat das Zusammenziehen von Informationen schon vor vielen Jahren versucht, damals nannte man es Knowledge Management beziehungsweise Wissensmanagement, später wurde es in den griffigeren Begriff Wiki überführt. Durchgesetzt hatte es sich nicht wirklich, zumindest nicht außerhalb der Beraterbranche (die allerdings gut daran verdient hat, Firmen zu beraten, wie sie Wissen speicher- und abrufbar machen können). Irgendwie verständlicherweise gibt man als Arbeitnehmer ungern Wissen preis, das einen zum wertvollen Mitarbeiter macht…

„Verbietet“ man allerdings Mails, also die individuelle Kommunikation, wird die öffentlich – und das kanalisiert sie, macht enthaltene Informationen transparent und bewertbar. Und damit zu Wissen. Eigentlich ganz einfach. Und alles andere als skandalös. Sondern genial.