Das Ding aus einer anderen Welt

Erstellt am 12. November 2015 von Philipp
7/10

Originaltitel: The Thing
USA | 1982 | 109 Min. | FSK: ab 16
Horror, Thriller
Regie: John Carpenter
Drehbuch: Bill Lancaster
Besetzung: Kurt Russell, Keith David, Donald Moffat u.a.
Kinostart: 22.10.82
DVD/Blu-Ray VÖ: 04.03.10

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bild © Universal Pictures

Worum geht’s?

Das zwölfköpfige Team einer US-Forschungsstation in der Antarktis macht eine außergewöhnliche Entdeckung: Norwegische Forscher legten in einiger Entfernung ein Raumschiff frei, das über tausende von Jahren im Eis verborgen lag. Eine außerirdische Lebensform ist entwischt und macht sich die Körper anderer Lebewesen zu eigen. Bald können die Männer einander nicht mehr trauen.

Wie ist der Film?

Nach „Halloween – Die Nacht des Grauens“ und „The Fog – Nebel des Grauens“ landet John Carpenter mit „Das Ding aus einer anderen Welt“ nicht nur den dritten Horrorklassiker in Folge, sondern auch eines der besten Remakes der Filmgeschichte. Basierend auf der Erzählung „Who Goes There?“ von John W. Campbell Jr. erschien bereits 1951 eine etwas steife, reduzierte Kinoadaption, wohingegen Carpenter sich wieder enger an die literarische Vorlage hält. Während sich die Version von 1951 als politische Parabel zum Kalten Krieg lesen lässt, wie viele Science-Fiction-Schauermärchen jener Zeit, besticht die Neuauflage vor allem durch überragende Makeup-Effekte, die noch heute überzeugen.

Überraschend, brutal und ekelhaft greifen die wunderbar kreativ gestalteten Monster an. Masken-Künstler Rob Bottin beweist mit seiner brillanten Leistung, dass er es locker mit Pionier Rick Baker („American Werewolf“) aufnehmen kann. Ihre volle Wirkung entfalten die Effekte natürlich nur, weil sie in eine spannende Atmosphäre eingebettet sind. Dem Film gelingt eine ruhige Erzählweise, ohne je zäh zu geraten. Das Unheil liegt in der Luft, bis es plötzlich zuschlägt. Die Musik, für die immerhin Meister Ennio Morricone verpflichtet wurde, hält allerdings nicht den Erwartungen stand, die der große Name mit sich bringt. Sie erfüllt durchaus ihren Zweck, bleibt aber simpel und uninspiriert.

Kurt Russell („Flucht aus New York“) und seine Kollegen bilden ein authentisches Lagerkoller-Ensemble. Die Männer wirken nicht wie die übliche, nach Stereotypen geordnete Horrorfilm-Gruppierung, sondern vielschichtiger und zufälliger. So bleibt die Geschichte nicht zu vorhersehbar. Das Ende lässt unbefriedigt zurück, erweist sich andererseits aber auch als mutig und konsequent. Nur schade, dass das Publikum zur damaligen Zeit im „E.T.“-Fieber war, und sich parallel nicht von einer so grimmigen Alien-Invasion mitreißen ließ. Inzwischen hat sich „Das Ding aus einer anderen Welt“ als Genreklassiker für die Ewigkeit behauptet, weil er technisch gesehen hervorragend altert und auf stilvolle Weise zeitlose Ängste bedient.

Wertungen (ø 7.6) [?]

7.0 – Philipp Stroh
8.0 – Rochus Wolff
8.0 – Sebastian Büttner
7.5 – Sonse

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