In der Hauptstadt Brasilia haben die Angriffe auf diese Kulte inzwischen derart zugenommen, dass die Polizei ein spezielle Dienststelle zur Verfolgung solcher Aggressionen eingerichtet hat. Besonders beliebt in Brasilia ist das Anzünden von Kultstätten und Zerstören von Kultgegenständen. Eine Candomblé-Kultstätte in Brasilia wurde gleich drei mal hintereinander angezündet.
Der Baptisten-Priester Ed René Kurz aus Rio de Janeiro spricht von einer sehr ernsten Situation. Für ihn ist der hetzerische Ton, der von einigen Politikern evangelikaler Herkunft und von einige Priestern über die sozialen Netzwerke angeschlagen wird, die Ursache. “Dies schafft ein geeignetes Klima für krankhafte, unwissende, schlecht informierte Menschen, die ihre Gewaltphantasien nicht im Zaune haben und sie auf die nächstmögliche Gelegenheit ausrichten”, erklärt Kurz.
Wie eine solche Aggression abläuft wird in einem Fall aus dem vergangenen Jahr geschildert: “Gerade einmal 11 Jahre war das Mädchen K.. Vor vier Jahren war sie in die Candomblé-Gemeinde aufgenommen worden und sie ging mit ihren Eltern und Geschwister zum Tempel als sie von einem Stein an den Kopf getroffen wurde. Zeugen, die den Vorfall sahen, bestätigten, dass es sich bei den Steinwerfern um eine Gruppe Evangelikaler handelt. Nach den Zeugen habe diese Gruppe zuvor die Candomblé-Anhänger beschimpft. “Sie schrien, weiche Satan, verbrenne! Ihr werdet alle in die Hölle fahren. Aber wir maßen dem keine Bedeutung zu. Kurz darauf traf der Stein den Kopf meiner Enkelin und während wir ihr zu Hilfe eilten, flohen die Täter in einem Bus”, erzählte die Großmutter des Mädchens.
Informationsquelle
Por que as religiões de matriz africana são o principal alvo de intolerância no Brasil?