Eines steht fest. Ohne die Gehaltsschecks des Verfassungsschutzes wären NPD- Funktionäre ebenso wie NSU- Killer auf Schlag Hartz 4- Kandidaten. Dies hat einen ebenso einfachen, wie auch perfiden Hintergrund
Über viele Jahrzehnte hinweg wurden und werden Antifa- Aktivisten bespitzelt, verfolgt und bei Gegen- Rechts- Demos erbarmungslos von Freunden wie auch Helfern verprügelt. Wenn links stehende oder publicitygeile Politiker durch eine friedliche Sitzblokade Naziaufmärsche behindern, dann werden sie anschließend öffentlichkeitswirksam von ebenso abgerichteten wie weisungsgebundenen Staatsanwälten filetiert. Das ist sogar dem Wolfgang Thierse passiert. Den übrigen Teilnehmern ohne Promibonus drohen 72 Stunden Haft und Strafanzeigen wegen Landfriedensbruch, Störung der öffentlichen Ordnung, Widerstands gegen die Staatsgewalt oder was auch immer. Strafzahlungen sind hier die Regel. Antifaschist in Deutschland zu sein kostet eine Menge Geld. Nazi zu sein hingegen bringt Geld. Die rechten Marschierer kommen daher zumeist völlig unbeschadet in ihre Vereinsheime zurück. Wir stellen also fest: Unsre Polizisten, schützen die Faschisten. Und die finden das richtig gut.
Wen wundert es, das die derart protegierte Rechte über die Jahre hinweg steten Zulauf verbuchen konnte? In Deutschland Faschist zu sein, das hat schon immer Spaß gemacht und dank des Innenministerium macht es sich sogar bezahlt. Stumpfer, unreflektierter Rassenhass, Herrschaftsmentalität auf Rezept und das Gefühl, Hauptgewinner zu sein in einem abenteuerlichen, heroischen Heldenepos, durchwebt von trunkener Kameradschaft – das perfekte Lockmittel. Die wissen genau: “Wo alle dasselbe denken, da denkt zumeist keiner viel. Allerdings haben die Bundesbehörden wegen des anhaltenden Widerstandes der Bevölkerung solch enorme Anstrengungen unternommen, eine massive Rechte zu formieren, dass sie nach der Jahrtausendwende ebenso erschrocken wie auch überrascht über ihren eigenen Erfolg waren. Auf einmal hatten wir Nazis, wohin das Auge blickte. Vor allem in den neuen Bundesländern aber auch in Altdeutschland brannten Wohnheime, die Zahl der Naziaufmärsche begann auf einmal bedrohlich zuzunehmen und die Zahl verprügelter Naziopfer begann allmählich erschreckende Ausmaße anzunehmen.
Das Ausland begann sich plötzlich wieder für uns zu interessieren. Können wir unsere farbigen Mitarbeiter tatsächlich zur Gründung einer neuen Firmenniederlassung nach Greifswald entsenden? Oder nach Rostok oder nach Grevesmühlen? Besser nicht. Geschäfte sind okay, aber wir brauchen fähige Mitarbeiter, sind schwer genug zu finden, die opfern wir nicht so einfach. Das Innenministerium begann unruhig zu werden. Eine kräftige rechte Bewegung die den Sozis ordentlich was auf die Fresse haut ist eine Sache, geplatzte Aufträge hingegen eine andere. An dieser Stelle kommt die NSU ins Spiel. Ein nationalsozialistischer Untergrund wurde systematisch aufgebaut von eben jenen V- Männern die ihn heute ausspitzeln. Es wurde eine Serie von brutalen Morden und Banküberfällen organisiert und siehe da, die rechte Szene steht auf einmal blöd da. So ein bisschen rumpöbeln, ordentlich saufen und Kinderlieder singen mag ja in Ordnung sein, aber ganze Mordserien? Das geht denn doch etwas zu weit. Der Zulauf zur NPD ist seither gesunken. Proteste ja, aber Seite an Seite mit Mördern? Ach, richtig. Faschismus ist gar keine Meinung sondern ein Verbrechen.