Schuldgefühle egal mit welchem Gewicht ein glückliches und gesundes Leben führen kann. Das Buch gliedert
sich in zwei Teile. Im ersten Teil geht es um wissenschaftliche Erkenntnisse, die nachweisen, das Diäten
langfristig nicht funktionieren und Gewicht für die Lebenserwartung keinen Unterschied macht. Der einzige
Unterschied liegt in der Bewegung. Dies gilt aber für jedes Gewicht. Im zweiten Teil geht es um praktische
Tipps und Techniken, wie Selbstakzeptanz sich Schritt für Schritt entwickeln kann.
Über die Autorin
Gisela Enders, geboren 1967. Lebt und arbeitet in Berlin. Seit 2008 ist sie Coach und Trainerin, in den Bereichen
Persönlichkeitsentwicklung, Teamaufbau und Unternehmensberatung. Im Rahmen dieser Tätigkeit arbeitet sie
auch mit Menschen mit Gewichtsthemen, wahlweise im Einzelcoaching, in Workshops oder über Online-Kurse.
Seit 20 Jahren engagiert sie sich für die Akzeptanz von dicken Menschen. Im Rahmen dieses Engagements ist
sie Gründerin von Dicke e.V., diskutiert in Talkshows, veröffentlicht Artikel und gibt Kurse.
Außerdem schreibt sie Bücher zum Thema. 2001 ist „Dick das Leben leben" erschienen und 2009 „Schwierige Bilder".
Bild bei Stefanie Schmitt
Liebe Gisela, kannst Du Dich kurz vorstellen?
Gerne, mein Name ist Gisela Enders, ich bin 47 Jahre alt, verheiratet und lebe in Berlin. Ich arbeite als Coach
und Trainerin und freue mich über jede Entwicklung und Veränderung von den Menschen die ich begleite.
Nebenbei schreibe ich Blogs (www.4xl.info) und Bücher. Ich war in meinem Leben schon immer dick und habe
- nach einer üblichen Diätphase von einem zarten Alter von 10 bis etwa 25 - entschieden, dass ich mich so annehmen
will, wie ich bin. Das tue ich jetzt seit fast 25 Jahren und es geht mir sehr gut damit.
Warum hast Du jetzt wieder ein Buch geschrieben?
Weil es immer noch zu viele Menschen gibt, die sich zu dick fühlen und die sich eben nicht wohl in ihrer Haut fühlen.
Ich finde das so schade. Wir haben einen Körper geschenkt bekommt, es sollte sich gut und eins anfühlen,
wenn wir diesen lieben und was machen wir stattdessen? Wir geben ihm nichts zu essen und hassen ihn. Wir können
ihn nicht mal nackt im Spiegel betrachten. Wir schneiden sogar Teile ab und zerstören gesunde Organe. Ich hatte den
Eindruck, dass sich dies in den letzten Jahren verschlimmert hat und irgendwann war der Impuls da, meine anderen
Erfahrungen im Umgang mit dem eigenen Körper in einem neuen Buch zu schildern.
Was für Erfahrungen sind das?
Die Erfahrung, dass Diäten langfristig dick machen. Ich habe sie selbst gemacht, mittlerweile ist dies aber auch reichlich
oft wissenschaftlich nachgewiesen. Eine zweite Erkenntnis liegt in großangelegten Langzeitstudien, die nachweisen,
das Gewicht bei der Lebenserwartung keine Rolle spielt.
Das ist interessant? Was spielt denn eine Rolle?
Eine wesentliche Rolle spielt regelmässige Bewegung und die Reduktion von Stress. Grundsätzlich macht es keinen
Unterschied, ob ein dicker Mensch immer nur rumsitzt oder ein schlanker Mensch. Beide erhöhen die Wahrscheinlichkeit
früher zu sterben. Aber wenn man sich regelmässig bewegt, gibt es so gut wie keinen Unterschied. Deshalb gibt es im
Praxisteil des Buches auch ganz viele Beispiele, wie Bewegung aussehen kann und wie wir unsere negativen Bilder von
Sport wandeln können. In meinen Workshops suchen wir die Ursprungserfahrung, ab welchem Zeitpunkt Sport keinen
Spaß mehr gemacht hat. Als Kinder haben wir uns freudig bewegt, uns nichts dabei gedacht. Doch dann hat vielleicht ein
Junge aus der Schule eine dumme Bemerkung gemacht, die Lehrerin hat etwas Negatives im Sportunterricht gesagt oder
was auch immer - bei den meisten finden sich Bemerkungen, die immer noch im Gehirn gespeichert sind und die die
Meldung abgeben: Sport ist nichts für mich! Das gilt es zu wandeln, neue Erfahrung undandere Sätze zu etablieren.
Und Bewegung muss ja nicht gleich Sport heißen. Ein kleiner Spaziergang, ein Tänzchen im Wohnzimmer,
morgendliches wohliges Stretchen sind doch alles schöne kleine Bewegungsformen, die einen Anfang ohne
Widerstand ermöglichen. Zum Thema Stress muss ich bei dicken Menschen eigentlich nicht viel sagen, selbstgemachter
Stress geht schon morgens los, wenn die Waage bestiegen wird. Der Stress in der Gesellschaft ist dann vielfältig und geh
t schon damit los, dass sich dicke Menschen fast nie 100% dazugehörig fühlen.
Du sprichst von einem Praxisteil, wie muss man sich den vorstellen?
Wenn ich nicht mehr die nächste Diät plane und das Leben schon heute losgeht und nicht erst, wenn ich X Kilo abgenommen
habe, wie gestalte ich dann mein Leben? Das ist ein bisschen provokant gefragt, aber ich bin viele Lebensbereiche
durchgegangen und habe wahlweise Interviews und Berichte von Menschen aufgenommen, die neue Wege gefunden haben
oder ich stelle Techniken vor, wie man selbst neue Wege und neue Gedanken für sich finden kann. Die Bereiche decken
hoffentlich viele Aspekte des Lebens ab, wie das eigene Selbstbild, der Umgang mit Verwandten und Freunden, Liebe und Sex,
Sport und Bewegung, Mode und natürlich das Verhältnis zum Essen.
Es kann dann über die üblichen Wege wie Buchhandel oder übers Internet für 17,90 € gekauft werden. Ursprünglich hatte ich #gehofft, dass es zum Internationalen Anti Diät Tag im Mai fertig wird, aber dafür waren die Startprozesse bei Startnext langwieriger Wann wird das Buch erscheinen?
Das hängt von der Crowd ab. Wenn ich bis zum 12.4. die 5.000,- € gesammelt hat, kann das Buch im Juni 2015 erscheinen.
als ich dachte.
Du hast vor einigen Jahren Dicke e.V, www.dicker-verein.de gegründet, warum?
Es gibt wenig Stimmen im deutschsprachigen Raum, die sich für die Akzeptanz von dicken Menschen einsetzen und die deutlich machen, dass kein Mensch ein Recht hat dicke Menschen zu diskriminieren, dies aber dennoch alltäglich passiert. Dicke e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, so eine Stimme zu sein. Leider ist der Verein recht klein, aber gerade über das Internet erreichen wir sehr viele Menschen mit unseren Informationen und bekommen gutes Feedback von Menschen, denen wir Mut machen können.
Warum machst Du das alles?
Weil ich es einen Skandal finde, wie mit einer Gruppe von Menschen, in diesem Fall Menschen mit Gewicht in unserer Gesellschaft umgegangen wird. Und genauso skandalös finde ich, das wir uns so wenig wehren und vieles einfach mit uns machen lassen. Da muss man doch was ändern!
Internet
https://www.startnext.com/wohl-in-meiner-haut - die Crowdfunding Kampagne bei Startnext
www.4xl.info - eine Seite zur Entstehung des Buches
www. gisela-enders.de - meine Seite als Coach und Trainerin
www.dicker-verein.de - die Seite von Dicke e.V.