Das Bild von sich

Das Bild von sich


Veröffentlicht am 28 Juni 2013 - Tags: Leben

Jeden Morgen schaue ich in den Spiegel und man sollte meinen, ich wüsste, wie ich aussehe. Anscheinend tue ich dies aber nicht. Zum einen erschrecke ich gelegentlich, wenn ich eigentlich mit dem Gefühl aus dem Haus gegangen bin, ganz toll auszusehen und dann zufällig mein Spiegelbild in einem Schaufenster entdecke. Wieso sehe ich da jetzt so fett aus? Das war doch heute morgen noch nicht da? Ich habe verschiedene Theorien, die dieses Phänomen erklären könnten. Die für mich glaubhafteste ist die Morphium-Theorie. Als ich einmal im Krankenhaus lag und im Nachbarbett ein Unfallopfer lag, habe ich gelernt, dass der menschliche Körper erstaunliche Mechanismen hat. Beispielsweise schüttet er einen besonderen Stoff aus, wenn einem Menschen schlimme Dinge geschehen. Dieser Stoff soll dem Morphium ähnlich sein und hat auch ähnliche Wirkung. Nun ist meine Vermutung, dass dieser Stoff auch ausgeschüttet wird, wenn ich am Morgen vor dem Spiegel stehe. Glücklich berauscht verlasse ich dann meine Wohnung, um dann nach Nachlassen der berauschenden Wirkung in der harten Realität aufzuwachen.
Ein anderer Umtand spricht auch dafür, dass mein Blick beim Betrachten meines Konterfeis getrübt ist. Ich fand mein bisheriges Profilfoto richtig gut. Als ich aber nun Freunde fragte, oder besser: selbstbewusst auf dieses tolle Foto hinwies, war die Reaktion weniger begeistert, als ich es erwartet hatte. Viel mehr sagten eigentlich alle Freunde "Im realen Leben siehst du peppiger aus." Peppiger? Was sollte das denn heißen?

Rosel Haas, Vera Nentwich

Rosel zuppelt an mir rum

Nun bin ich in der glücklichen Situation, tolle Menschen in meinem Freundeskreis zu haben. Als erste fragte ich Rosel Hass um Rat. Denn sie müsste es wissen, schließlich ist sie Glamourberaterin und hat mir schon viele Male mit Rat und Tat geholfen. "Ja, du könntest da schon peppiger rüber kommen", war ihr ebenso fachliche wie niederschmetternde Antwort. Es war also amtlich, es musste etwas geschehen. Sofort rief ich meinen Friseur an und machte einen Termin und mein nächster Anruf galt meinem Bruder. Der ist nämlich ein wirklich toller und engagierter Fotograf. Er musste einfach Zeit für mich haben, um nach meinem Friseurtermin neue Fotos zu machen. Er hatte Zeit. Es konnte also geschehen.
Glamourberaterin und Fotograf standen bereit, als ich frisch vom Friseur und mit einem ganzen Stapel möglicher Kleidungsstücke im Fotostudio auftauchte. Rosel schaute durch meine mitgebrachten Kleidungsstücke, rümpfte für meine Begriffe viel zu oft die Nase und sagte dann, was ich anzuziehen hatte. Mein Bruder suchte den Hintergrund aus und postierte mich mal hier und mal dort. "Lache nicht so verkrampft" war der am häufigsten gefallene Satz an diesem Abend. Aber wie soll ich minutenlang lachen und dabei noch locker aussehen? Heidi Klum sieht auch nie locker aus. Ich finde, das Ergebnis kann sich dennoch sehen lassen. Aber vielleicht strömt ja gerade wieder dieses Teufelszeug durch meine Adern.

Vera Nentwich, Autorin, Bloggerin, IT-Beraterin

Das Ergebnis. Kann sich doch sehen lassen, oder?


Mein Blogdesign habe ich gleich den neuen Fotos angepasst. Mir gefällt's. Euch auch?
Falls ihr mal richtig gute Fotos benötigt, dann wendet euch vertrauensvoll an Thomas Nentwich, meinen Bruder. Er setzt euch ins rechte Licht. Auf seiner Website gibt es Beispiele seiner Kunst.
Noch besser wird es, wenn ihr Rosel Haas zu Rate zieht, denn sie bringt euren Glamour garantiert ans Tageslicht.
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