Eröffnung der Ausstellung am Mittwoch, den 5. Juni 2019 um 19 Uhr. Die Ausstellung kann ab 17 Uhr besichtigt werden.
Die Gruppenausstellung »Von Ferne. Bilder zur DDR« präsentiert von 6. Juni bis 15. September 2019 Formen des produktiven Umgangs mit dem visuellen Nachlass der DDR. Das Ausstellungsprojekt zeigt 18 künstlerische Positionen aus den Jahren 1981 bis 2019: fotografische Bilder aus der und über die DDR. Filme, Lesungen und Performances ergänzen die Schau als temporäre Projekte mit einem umfassenden Begleitprogramm.
Zu sehen sind Arbeiten, für die sich Künstler* innen fremde wie auch eigene Bilder (erneut) aneignen und so für eine Neubetrachtung aus heutiger Perspektive öffnen. Manche der Arbeiten verschränken in medienüber- greifenden Ansätzen Bild und Text. Dabei geht es auch um die Frage: Wie blicken wir dreißig Jahre nach dem Mauerfall 1989 auf die DDR zurück? Zwischen individuellem und kollektivem Erinnerungsprozess wird die DDR beschworen und mit diesen Werken Geschichte(n) auf- und verarbeitet.
Führungen, »Jürgen Kuttners Videoschnipselabend«, musikalische Lesungen u.v.m. – das ist unser Begleitprogramm
Führungen
Mittwoch, 12.6. und 11.9.19, jeweils 17 Uhr
Einblicke-Führung mit Dr. Sabine Schmid, Kuratorin der Ausstellung Führung frei, Eintritt ermäßigt
Friday Late, Abendöffnung 18 bis 22 Uhr
Führungen der Münchner Volkshochschule am 7.6. und 2.8.19 um 21.00 Uhr sowie am 5.7. und 6.9.19 um 20 Uhr. Führung frei, Eintritt frei
Sonntag, 9.6. bis 15.9.2019, 14-tägig, jeweils 14.00 Uhr
Führung der Münchner Volkshochschule Führung € 7,-, Eintritt ermäßigt
Sonntag, 30.6.19,14 Uhr, und Freitag, 5.7.19, 20.30 Uhr
Sonderführung mit Barbara Reis, MVHS
Seit der Vereinigung des geteilten Deutschland im Jahr 1990 ist die Deutsche Demokratische Republik Vergangenheit. In der Ausstellung »Von Ferne. Bilder zur DDR« sind Arbeiten zu sehen, die sich mit fotografischen Bildern aus der und über die DDR auseinandersetzen. Die Führung erläutert anhand ausgewählter Exponate den historischen Hintergrund dieser Arbeiten: Wie war das Leben in der DDR? Wie sah der Alltag aus zwischen Kollektiv und Warten? Wie arbeitete die Staatssicherheit, aus deren Archiv die gezeigten Bilder teilweise stammen? Sonntag, 30.6.19, € 7,- zzgl. erm. Eintritt. Freitag, 5.7.19, kostenfrei
Freitag, 19.7.19, 16.30 Uhr
Zeitgenössische Kunst mit oder ohne Patentrezept?
Persönliche Erfahrungen stehen am Anfang des Dialogs der Kunstvermittler*innen von vier Münchner Museen und Ausstellungshäusern. Wir möchten mit Ihnen der Frage nach einem Patentrezept nachgehen, mit dem man zeitgenössischer Kunst nahe kommt: Gibt es das? Oder sind Zugänge immer individuell? Mit Jochen Meister, Pinakothek der Moderne, und Anne Marr, Museum VILLA STUCK
Schulklassenführung
Bilder der DDR – Positionen zur Vergangenheit
Die Ausstellung »Von Ferne. Bilder zur DDR« bietet interessante Sichtweisen in die (Alltags)Geschichte dieses Staates. In einem Workshop lernen Schüler*innen unterschiedliche künstlerische Positionen über die letzten Jahre der DDR, vor allem aus den 1970er- und 1980er-Jahren kennen, und können neue, zum Teil sehr private Einblicke in die DDR gewinnen. Die Künstler*innen, die teilweise noch das Leben in der DDR kennengelernt haben, bieten mit ihren Werken völlig neue Interpretationsmöglichkeiten. Eine Führung des Museumspädagogischen Zentrums für Schulklassen von Gymnasien oder Realschulen ab Jgst. 9, Dauer. 90 Min; Buchung unter 089/12 13 23 23 oder -24, Mo–Do 9–15 Uhr oder [email protected]
Begleitprogramm
Donnerstag, 27.6.19, 20.00 Uhr in der Polka Bar, Pariser Straße 38
Die Echt-Foto-Postkarten der DDR zwischen Zensur und Dokument – Vortrag von Erasmus Schröter
Der Leipziger Erasmus Schröter wuchs in der DDR auf und erhielt während seines Studiums an der dortigen Hochschule für Grafik und Buchkunst seine Ausbildung zum Fotografen. Seitdem ist er in der internationalen Fotokunstszene aktiv. Mit dem Blick eines Fotografen sammelte er in den letzten Jahrzehnten intensiv auf Flohmärkten die Echt-Foto-Postkarten der DDR. Der Vortrag führt auf unterhaltsame Weise in die damals offiziell erwünschte Bildwelt der DDR. Er beleuchtet anhand vieler Beispiele, wie die Fotopostkarte im Spannungsfeld von Zensur und fotografischem Dokument ihre spezifische, heute oft seltsam fern anmutende Ästhetik entwickelte. Eintritt frei, in Zusammenarbeit mit Polka Bar und Restaurant
Samstag, 29.6.19, 19.30 Uhr, im Marstall des Residenztheaters
Kuttner erklärt die Welt. »Die DDR — auch im Osten trug man Westen«
Seit November 1996 veranstaltet Jürgen Kuttner an der Berliner Volksbühne seine Videoschnipselabende, mit denen er auch auf anderen Bühnen zu Gast war – nun erneut im Marstall des Münchner Residenztheaters begleitend zur Ausstellung »Von Ferne. Bilder zur DDR«. Jeder Videoschnipselabend ist anders. Denn jeder Abend hat ein eigenes Motto, eine eigene These. Dabei kann es einerseits um so Grundsätzliches gehen wie Liebe, Sex, Krieg, Kinder, Fußball, andererseits aber auch um so diffizile Probleme wie das Demokratisierungspotential des deutschen Schlagers, die Politiktauglichkeit mittelamerikanischer Rauschkakteen oder die Frage, mit welchen Präsenten man KPDSU-Generalsekretären eine Freude machen kann. Ebenso unvorhersehbar wie das Motto ist die Länge des jeweiligen Abends. Zwar haben die präsentierten Ausschnitte für gewöhnlich eine Gesamtlänge von etwa einer halben Stunde, doch schwankt das Zeitmaß ihrer jeweiligen Kommentierung erheblich. Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Residenztheater. € 15,- / € 8,- erm., Kartenvorverkauf ab 29.5.19. Vorverkaufsstellen und Onlineverkauf siehe www.residenztheater.de. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.
Samstag, 6.7.19, 19.30 Uhr stasi-data. Eine musikalische Lesung
Das Weimarer Duo »Klang-Zeichen« mit Michael von Hintzenstern und Daniel Hoffmann knüpft an Traditionslinien des Dadaismus an und ist durch die musikalischen Positionen von Erik Satie und John Cage geprägt. Stets auf der Suche nach neuen Formen, legen sie auch mit Text, Tanz und Gesang beim Publikum den Freiraum der individuellen Gestaltbarkeit offen und beziehen ihn mit in den musikalischen Prozess ein. Die japanische Sopranistin Norico Kimura rekonstruiert, transformiert, trillert, zwitschert, flötet, karikiert, konglomeriert, verfremdet die Stimme der Stasi. Gabriele Stötzer arbeitet mit Michael von Hintzenstern seit seinem ersten Stockhausen-Konzert in der DDR 1981 in ihrer privaten »Galerie im Flur« zusammen, die später von der Stasi liquidiert wurde. Stötzer wurde von der Stasi mit Geheimprozessen bis November 1989 verfolgt. Texte/Rezitation: Gabriele Stötzer, Gesang/Rezitation: Norico Kimura, Trompete/Flügelhorn/Röhrenradio/Grammophon/Rezitation: Daniel Hoffmann, Harmonium/Röhrenradio/Klangerzeuger/Rezitation: Michael von Hintzenstern.
Die Ausstellung ist bis 19.30 Uhr geöffnet, € 6,- / € 3,- erm.
Dienstag, 9.7. bis Donnerstag, 11.7.19, jeweils 20 Uhr, Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF)
Gestern ist heute
In einem dreitägigen Filmprogramm werden essayistische und dokumentarische Arbeiten von Regisseur*innen gezeigt, die sich mit Geschichte(n) der DDR befassen. Das mediale Erbe der DDR (Fernsehen, Nachrichten u.a.) ist ebenso Thema wie persönliche Lebenswege in Verschränkung mit gesellschaftlichen Entwicklungen und politischen Umbrüchen. Begleitet von Einführungen und Gesprächen mit den Filmemacher*innen, werden Ideen und Techniken hinter den Filmen erläutert.
Weitere Informationen unter www.hff-muenchen.de.
Eine Kooperation mit der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF). Eintritt frei
Samstag, 14.9.19, 16 Uhr, Regarde par ici, …, Screening mit anschließendem Künstlerinnengespräch mit Maya Schweizer im Rahmen von VARIOUS OTHERS
Die Zweikanal-Videoinstallation »Regarde par ici, … und dort die Puschkinallee« (2017/18) von Maya Schweizer ist eine filmische Analyse, die Architektur auf das Innen und Außen befragt und eine räumliche wie zeitliche Dimension in Szene setzt. Der Blick der Kamera schweift zuerst über einen Park in Berlin, in dem sich die Wege von Passant*innen und Verweilenden kreuzen und schweift dann ins Innere des Raumes: Die Betrachter*innen realisieren, wo sie sich befinden – in einem Wachturm, der einst die Grenze zwischen Ost und West überwachte und in dem Video selbst nie von außen zu sehen ist. Im Hintergrund sind leise Sounds und Soundquellen zu hören, die eine Verbindung zwischen den Zeiten und Räumen herstellen.
Maya Schweizer, geb. in Paris, studierte Kunst und Kunstgeschichte in Aix-en-Provence, an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und an der Universität der Künste Berlin. Sie hatte zahlreiche Einzelausstellungen (u.a. Westfälischer Kunstverein, Frankfurter Kunstverein, Kunsthalle Baden-Baden, Irish Museum of Modern Art, Dublin, Kunstverein Leipzig), erhielt 2006 den Preis des Deutschen Wettbewerbs bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen und – neben mehreren Stipendien und Residencies – ein Stipendium der Villa Aurora, Los Angeles (2008), und ein Arbeitsstipendium vom Berliner Senat (2019).
Eintritt € 6,- / € 3,- erm.