Wie die Online-Ausgabe der Zeitschrift Ökotest im Juni schrieb, sind mittlerweile 8.200 Kosmetikprodukte nach BDHI-Kriterien auf dem Markt. Hinter diesen Zahlen stehen laut Ökotest 280 Marken aus 20 Ländern. Das BDHI-Siegel wurde in den 1990er Jahren von Naturkosmetikherstellern wie Lavera, Logona oder Speick ins Leben gerufen. Für Naturkosmetikprodukte nach BDHI-Standard gelten strenge Regeln, was die zugelassenen Rohstoffe betrifft. So ist der Einsatz von synthetischen Farb- und Duftstoffen und die Verwendung von Substanzen wie Silikonöl oder Paraffine untersagt, wenn das Kosmetikprodukt das BDHI-Siegel tragen soll. Wie wir bereits berichtet haben, setzt die BDHI-Gemeinde sich für das weltweite Verbot von Tierversuchen in der Kosmetikbranche ein.
Siegel liefern unserer Meinung nach einerseits eine gute Hilfestellung für Verbraucher, die ein möglichst nachhaltiges Kosmetikprodukt suchen. Andererseits werden Siegel gerne als Marketingtool eingesetzt. Firmen zahlen mitunter viel Geld, um ein solches Siegel für ihre Produkte zu beantragen. Laut BDHI beträgt der monatliche Beitrag für eine Mitgliedschaft 75 Euro. Kleinere Betriebe, die Naturkosmetik nach strengen ökologischen Richtlinien herstellen, können sich entsprechende Siegel nicht unbedingt leisten, was nicht heißen muss, dass deren Kosmetik nicht nachhaltig wäre. Verbraucher sollten bei der Suche nach einem nachhaltigen, ökologischen Kosmetikprodukt immer einen Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe werfen und sich im Handel oder im Internetauftritt des jeweiligen Herstellers informieren.