Um die Spitzmeilenhütte sind sogar die Bäche rot.
Skelett am Weg. Ein Wanderer war das nicht.
War wieder einmal wunderbar am Samstag. Wir gondelten um neun Uhr hinauf zum Maschgenkamm. Als wir uns dort dem Spitzmeilen zuwendeten, dem Zahn des Tages, fiel der ganze Ärger über die geschmacklose Überbauung und Vermastung des Flumserbergs von uns ab. Die Schönheit der Landschaft vom Maschgenkamm Richtung Süden ist gewaltig, am Horizont thront der höchste St. Galler, der Ringelspitz. Durch mooriges, von Sumpfseelein durchzogenes, mit roten Verrucano-Felsplatten ausgelegtes Land zogen wir zur Spitzmeilenhütte, assen Linsensuppe und Kuchen. Toll, diese geheizten Hütten im Herbst! Dann hielten wir durch den Karst zur Schönbüelfurggel und hinüber zur Fansfurggla. Alsbald begann ein happiger Abstieg durch Kehren, Kehren, Kehren vorbei an immer neuen Enzianblüten hinab nach Obersiez und noch weiter hinab nach Vorsiez. Leider war der Wirt mal kurz ausgeflogen, das Bauernkotelett, auf das ich mich so gefreut hatte, fand nicht statt - offenbar kann nur der Wirt ein solches Kotelett braten. Immerhin aber bekamen wir Käse, auf Vorsiez wird ja gekäst. Letzter Akt der Wanderung: ein schönes Auslaufen nach Weisstannen, wo wir in der bewährten Gemse den Schlusstrunk nahmen, um dann auf kuhfladenbedeckter Strasse hinab nach Mels zu fahren; wenige Stunden zuvor hatte der Alpabzug stattgefunden.Nun noch zwei Dinge: Erstens war das Wetter grandios, eine schottische Lage mit viel Wolkenspiel, Sonnenblitzen zwischendurch und zwei kurzen Nieseleien. Der passende Soundtrack wäre Dudelsackmusik gewesen. Und zweitens war ich froh, dass man auf dieser 6 1/2-Stunden-Wanderung nur gut 450 Meter aufwärts geht; ich spürte meine krankheitshalber immer noch verminderte Kondition, das Herz schlug rasend. Die 1450 Höhenmeter abwärts waren hingegen kein Problem. Schlau gewählte Route, Widmer!
Am Spitzmeilen sahen wir Kletterer.