Die Länge macht den Unterschied
Frauen tragen ihr Haar lang und wallend. Dafür in erster Linie an der Kopfhaut. Auch wenn es eine Tatsache ist, dass mit Ausnahme der Fußsohlen und der Handflächen der gesamte Körper behaart ist, so fällt diese Körperbehaarung bei den Frauen kaum auf. Fällt sie auf, dann reagieren Frauen ähnlich wie manche Männer, die ein verzerrtes Weltbild und ein fehlgeleitetes Schönheitsideal haben, wenn Ihnen der Bart wächst. Sie reißen die Haare aus, schneiden sie ab und entfernen sie mittels Laserkanonen und aggresiven Cremes. Angesichts der Tatsache, dass der Damenbart kaum gesellschaftlich akzeptiert wird und auch die weiblichen Beine sich nicht an Mrs. Doubtfire alias Robin Williams orientieren sollten, ist das durchaus in Ordnung. Die Natur meint es zu gut mit uns, was den Haarwuchs betrifft und die Ästhetik legt nahe unkontrollierten Haarwuchs einzudämmen.
Das Barthaar
So auch das Barthaar, das in der unteren Gesichtshälfte wachsen soll. Bei manchem Mann beginnt die untere Gesichtshälfte, zumindest aus Sicht seines Bartes, am unteren Augenrand. Teenwolf wäre ein Milchgesicht neben so einem, vom Bartwuchs gesegneten. Aber auch anderen Männern, mit normalem Bartwuchs, wachsen rechts und links neben der Nase Barthaare aus dem Gesicht. Man kann jetzt versuchen diese in den Bartstyle einzubauen, aber für ein ordentliches Styling reicht die Dichte an den Seiten bei den meisten Männern nicht aus. Der echte Bart beginnt zwischen Nase und Oberlippe. Darüber liegen einzelne Barthaare, die durchaus auffallen, aber in den seltensten Fällen positiv. Die Konturen müssen also nachgezogen werden. Dabei werden diese Haare, die außerhalb des Bartes wachsen, abrasiert.
Dicke Freunde
Das Barthaar in der oberen Gesichtshälfte ist ein vergleichsweise angenehmer Mitbewohner. Spannender wird es, wenn man sich den Freunden der Barthaare zuwendet. Manch Mittzwanziger wird die im Folgenden geschilderte Problematik vielleicht belächeln. Allerdings muss eines klar sein. Früher, oder später erwischt es jeden Mann. Da sprießen Haare, die noch nie sproßen und das tun sie dort wo man nicht damit gerechnet hätte. Kommt man selbst in ein Alter, in dem der Haarwuchs punktuell Überhand gewinnt und vielleicht Andernorts rückläufig ist, dann wird man sich, oder sein Körperhaar stellenweise wiedererkennen.
Der Rücken
Auch ein schöner Rücken kann entzücken, allerdings gibt es auch bei Herren ohne Brusthaar einzelne Rebellen, die sich den Rücken als neuen Lebensraum ausgesucht haben. Einzelne feste Locken schießen ungefragt aus dem Rücken und bewalden, was bisher kahl war. Zu wenig um auch im Winter oben Ohne zu gehen und zu viel um nicht aufzufallen. Unangenehm. Pfiffige Erfinder haben spezielle Rückenrasierer erfunden, aber auch freundliche Mitbewohner und -innen können hilfreich sein, wenn sich weit außerhalb des Gesichtsfeldes ein schütteres Fell bildet. Es gibt auch jene, die einen angeborenen Pullover tragen und nicht nur vorne, sondern auch hinten mehr an einen Primaten erinnern, als andere Menschen. So weit kommt es auch im Alter nicht. Hat man das passende Alter, dann kommt die Körperbehaarung auf dumme Ideen und versucht an exotischen Stellen ihr Glück. Der Rücken ist, abgesehen von einer satten natürlichen Behaarung, nicht der Ort, an dem sich Haare zeigen sollten. Spätestens wenn die unerwünschte Behaarung nach Süden expandiert sollte man einschreiten.
Die Ohren
Nicht nur zum Hören sind die Ohren da. Sie beinhalten unter Anderem das Gleichgewichtsorgan und sind schuld, wenn uns schwindelig wird. Im Inneren pumpen fleissige Talgdrüsen ein Sekret ins äußere Innenohr, mit dem der ganze Dreck, der von außen eindringt wieder nach draußen gearbeitet wird. Das Ohrenschmalz vom dem hier die Rede ist, ist aber nur ein Mechanismus, der das Ohr sauber halten soll. Planmäßig wachsen in der Innenseite des Gehörgangs feine Häärchen, die Partikel aus der Luft aufhalten. Soweit, so vorgesehen. Allerdings steigt auch bei dieser Behaarung mit dem Alter des Mannes die Motivation. Innenohr kennt man schon, also einfach mal nach draußen kucken, was da so abgeht. Aus Häärchen werden Haare und aus Haaren werden Haarbüschel. Nicht genug, dass aus dem Innenohr Haare in großen Kleingruppen den Weg nach draußen finden, draußen werden sie schon erwartet. Da sprießt nämlich plötzlich auch einiges und ehe man es sich versieht ist die Ohrmuschel so pelzig, wie ein Gouda, den man auf der Heizung vergessen hat.
Die Nase
Das Prinzip kennen wir jetzt schon von den Ohren. Dreck soll draußen bleiben. Auf diese Aufgabenstellung reagiert die Natur gerne mit Haaren. Also wachsen in der Nase dünne Häärchen, die als grober Filter arbeiten. Je älter die Nase, desto mehr entwickeln sich die Häärchen zu einem ausgewachsenen Haar. Nicht viel weicher als ein Barthaar verlassen auch diese Haare mit dem Alter ihren Stammsitz und erobern neue Lebensräume. Haarwuchs an Stellen, an denen wohl keine Atemluft mehr gefiltert werden muss, wächst aus den beiden Nasenlöchern. Greift man nicht ein vereint sich die Nasenbehaarung mit dem Moustache und bildet eine satte Behaarung der Oberlippe. Auch hier gilt es, das passende Werkzeug einzusetzen. So wie der Moustache gekürzt wird, sollte auch das Nasenhaar sich nicht jede Freiheit herausnehmen können. Also Abschneiden, oder Ausreißen.
Offener Umgang
Der Haarwuchs in den genannten, aber auch in anderen Bereichen des männlichen Körpers, nimmt überraschende Ausmaße an, wenn die Zeit reif ist. Augenbrauen, Fingerrücken und andere Bereiche driften in den haarigen Bereich ab. Als Mann sollte man sich deswegen aber nicht im Turm einsperren, sondern offensiv dem neuen Lebensabschnitt begegnen. Ein offenes Wort um den Meister beim nächsten Barberbesuch auf die aufkeimenden Problemstellen hinzuweise und schon kann mit Profigerät eingegriffen werden. Auch daheim kann man jetzt das Ausstattungsarsenal aufstocken. Rücken-, Nasen- und Ohrenhaarschneider, Geräte zum Kürzen der Augebbrauen und eine Pinzette für Einzelkämpfer ergänzen das Rasierzeug zur Wartung der Konturen. So ausgestattet kann man auch weiterhin gepflegt aussehen. Der Aufwand steigt etwas, aber das Ergebnis kann sich auf jeden Fall sehen lassen und rechtfertigt den Aufwand!