Es ist die begehrteste Trophäe für professionelle Poker-Spieler: das Bracelet. Seit 1976 wird das Armband jeweils an die Gewinner der Turniere der World Series Of Poker (WSOP) verliehen. Die Pokerweltmeisterschaft findet einmal jährlich in Las Vegas statt. Wer eines der Bracelets gewinnt, darf sich zu den ganz Großen der Poker Szene zählen. Nur wenige schaffen es, bei gleich zwei oder mehr Turnieren der WSOP den Pokertisch als Sieger zu verlassen. Spitzenreiter ist dabei Phil Hellmuth: Der amerikanische Pokerprofi konnte bisher gleich 13 Armbänder gewinnen.
Vielen heute gestandenen Weltmeistern war der ideelle Wert des Armbands zu Beginn überhaupt nicht klar. Freddy Deeb etwa sagt, dass ihm sein erstes Bracelet praktisch egal gewesen sei und Hamid Dastmalchi verkaufte sein Bracelet sogar an Ted Forrest. Mittlerweile hat sich die Meinung bei den meisten Pokerspielern aber geändert. Die Poker-Weltmeisterin und Schauspielerin Jennifer Tilly sagte nach ihrem Turniersieg im Jahr 2005, dass das Bracelet besser sei als jeder Oscar.
Mit Edelsteinen bestücktes Bracelet für die Turnier-Sieger
Während die Armbänder in den Anfangsjahren noch schlicht gehalten waren und nur etwa 500 US-Dollar kosteten, sind die heutigen Bracelets teure Schmuckstücke. Hergestellt werden sie vom Schmuck- und Uhrenhersteller Corum. Sie sind mit Diamanten, Saphiren, Rubinen und anderen Edelsteinen bestückt. Zusätzlich zum Armband erhalten die Gewinner auch noch eine Corum-Uhr, die allein bis zu 30.000 US-Dollar wert ist.
Zu Beginn strichen vor allem die erfahrenen Pokerspieler einen Turniersieg nach dem anderen ein. Neben dem bereits erwähnten dreizehnfachen Bracelet-Gewinner Phil Hellmuth gewannen beispielsweise Doyle Brunson, Johnny Chan und Phil Ivey gleich jeweils zehn Turniere. Sie alle zählen damit zu den erfolgreichsten Pokerspielern weltweit. Mittlerweile sind es aber auch die »jungen Wilden«, die immer besser werden. Im Gegensatz zu den »alten Hasen« haben sie das Pokerspiel nicht in verrauchten Hinterhofkneipen und Kasinos gelernt, sondern im Internet.
Poker-Boom in Deutschland: Pius Heinz gewinnt Bracelet
Seit dem Jahr 2003 erfreut sich das Kartenspiel online einer großen Beliebtheit. In Deutschland kam 2006 der Durchbruch. Seitdem zocken jährlich immer mehr Deutsche im Internet. Im Jahr 2011 konnte schließlich auch ein junger Deutscher triumphieren: Der damals erst 22-jährige Pius Heinz gewann das Hauptturnier der WSOP und konnte sich so sein erstes Bracelet erkämpfen. Er war der erste Deutsche überhaupt, der das bedeutendste Poker-Turnier der Welt gewann.
Ein anderer junger Spieler ist Bertrand Grospellier. Der 33 Jahre alte Franzose spielte vor seiner aktiven Pokerkarriere professionell das Strategiespiel »Starcraft«. Mehr als 10 Millionen US-Dollar konnte er bisher bei Poker-Turnieren gewinnen. Seinen größten Erfolg erzielte er im Jahr 2009: Damals gewann er gleich zwei Bracelets bei der WSOP.
Team PokerStars Pro: die besten Spieler der Welt
Bertrand Grospellier ist Mitglied im »Team PokerStars Pro«. Das Team vereinigt die besten Spieler der Welt und wird vom Online-Poker-Anbieter PokerStars betreut. Auf der größten Poker-Seite der Welt wurden bisher weit über eine Milliarde Hände online gespielt. Zum PokerStars-Konzern gehört auch das in Deutschland beliebte Online-Kasino Full Tilt Poker. Neben Poker werden hier auch die klassischen Kasino-Spiele Roulette und Blackjack online angeboten.
Ein weiteres Mitglied im »Team PokerStars Pro« ist Eugene Katchalov. Der 33-jährige gebürtige Ukrainer wuchs in den USA auf. 2011 konnte er bei der Pokerweltmeisterschaft ein Turnier der Variante »Seven-Card Stud« gewinnen. Insgesamt belaufen sich seine Geldgewinne auf über 8 Millionen US-Dollar.
Eines der jüngsten Mitglieder des »Team PokerStars Pro« ist Jason Mercier. Der erst 27 Jahre alte Amerikaner gilt als einer der beste Pokerspieler der Welt. Allein im ersten Halbjahr des Jahres 2012 gewann er über 7,8 Millionen US-Dollar bei Live-Turnieren. Er erhielt zudem zwei Bracelets für seine Siege bei der WSOP in den Jahren 2009 und 2011.