Das achte Türchen in Werners Adventskalender: Lass nicht zu, dass Gier Dein Herz vergiftet!

Von Wernerbremen

Quelle: www.thueringen-wald.com

Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch einen Zeitungsartikel aus der Bildzeitung von gestern (07.12.2011) zu lesen geben.
Ich bin zugegebenermaßen kein großer Freund der Bildzeitung, aber die Fakten in diesem Bericht stimmen tatsächlich, wie aus anderen Zeitungs- und Fernsehberichten hervorgeht:
„Teuerster Teppich der Welt angeblich nur 900 Euro wert
Auktionator verschätzt sich um 7,2 Mio Euro …jetzt klagt die frühere Besitzerin auf Entschädigung

Quelle: www.welt.de


Von OLIVER GROTHMANN 


Irrer Prozess um einen Teppich: Vor dem Landgericht Augsburg (Bayern) verklagte Hildegard N. (73) den Chef eines Auktionshauses: Dieser hatte den Wert des Erbstücks falsch eingeschätzt. Bei der Versteigerung erzielte der Teppich dann zwar 19 000 Euro – doch schon ein halbes Jahr später, bei einer neuen Auktion in London, zahlte ein Bieter satte 7,2 Mio Euro.

Jetzt verlangt die alte Dame Entschädigung – zunächst mindestens 350 000 Euro! Einem Vergleichs-Vorschlag des Richters über 100 000 Euro stimmte sie nach mehr als acht Stunden schließlich zu – nicht jedoch der Auktionator.
Wie kam es zu diesem Prozess um den edlen Läufer? Im Herbst 2010 hatte sich die Frau an das Auktionshaus Georg Rehm in Augsburg gewandt:
Sie wollte den alten Perserteppich, den ihr ihre Untermieterin vermacht hatte, loswerden.
Rehm (52) nahm die „persische Galerie, antik“, 3,39 Meter x 1,53 Meter groß, die Blüten, Blätter und Ranken auf hellblauem Grund zeigt, unter der Nummer 2035 in den Katalog auf. Preis: 900 Euro.Groß war dann die Überraschung, als ein ausländischer Käufer bereit war, rund 20 000 Euro hinzublättern.
Doch die Freude schlug ein halbes Jahr später in Schock um, als Hildegard N. in einem TV-Bericht erfuhr: Bei Christie's in London war der Teppich für 7,2 Mio Euro unter den Hammer gekommen. Der Käufer: ein saudischer Telefon-Bieter, der sich mit einem anderen Kaufinteressenten einen wahren „Bieter-Krieg“ lieferte, so Richter Andreas Dumberger im Prozess. 
Hildegard N., die Auktionator Rehm eine Fehleinschätzung vorwirft, will nun auch ihren Anteil: Schließlich handelt es sich um den teuersten Teppich der Welt – ein Meisterwerk persischer Teppichknüpf-Kunst, gefertigt im 17. Jahrhundert in der Provinz Kerman. Außerdem soll er laut Fachliteratur der Comtesse de Béhague (1870-1939) gehört haben, einer ausgewiesenen Kennerin islamischer Kultur.“
Ihr Lieben,

mich hat dieser Zeitungsbericht sehr nachdenklich gemacht.

Mir geht es weniger darum, was dieser alte Teppich wirklich wert ist, mir geht es um etwas ganz Anderes:
Da bekommt eine alte Dame von ihrer Untermieterin einen Teppich vermacht, also geschenkt (!).

Sie hat also nicht einen einzigen Cent dafür bezahlt und das Geschenk, also der alte Teppich, wurde von ihr nicht geachtet, sondern wurde auf den Dachboden verfrachtet. 

Erst im Rahmen einer Aufräumaktion fiel der alten Dame der Teppich wieder in die Hände. Sie bot ihn dann einem Auktionshaus an und dort teilte man ihr mit, dass sie wohl nur 900 (!) Euro aus der Auktion zu erwarten hätte.
Damit erklärte sich die alte Dame einverstanden und war mehr als hocherfreut, als der Teppich dann für 20.000 Euro versteigert wurde und sie nun statt 900 Euro sogar 20.000 Euro erhielt.
Wie im Fernsehen zu sehen und in den Zeitungen zu lesen war, wurde dieser Teppich nun für über 7 Millionen Euro versteigert und nun verlangt die alte Dame Schadensersatz, sie fühlt sich übervorteilt, um viel Geld geprellt, ja fast betrogen.
Ich gebe gerne zu, ich habe kein Mitleid mit dieser alten Dame!

Für mich zeigt diese Geschichte vor allem, was menschliche Gier anrichten kann!
Die alte Dame bekam den Teppich geschenkt, von daher war es doch einfach großartig, dass sie nun 20.000 Euro bekommen hat.

Aber statt nachträglich ihrer Untermieterin dankbar zu sein und ihr einen Blumengruß aufs Grab zu legen und sich herzlich über die, im wahrsten Sinne des Wortes unverdienten 20.000 Euro zu freuen, zerfrisst ihr die Gier nach noch mehr Geld nun die Freude an dem, was die geschenkt bekommen hat.
So sind wir Menschen auch oft:
Wir haben einen ganz tollen Lebensteppich geschenkt bekommen, wir finden ihn wunderbar und freuen, bis wir einen anderen Menschen treffen, von dem wir glauben, dass sein Lebensteppich wertvoller, besser und schöner sei als unserer.
Und statt uns weiter unseres Lebens zu freuen, grämen wir uns, zernagt Neid unser Herz, nistet sich die Gier nach dem, was wir nicht haben, in uns ein.

Das Geheimnis des Glücks aber ist die Zufriedenheit mit dem, was wir haben.
Denn alles, was wir haben, haben wir als ein Geschenk bekommen, als Geschenk mit auf unseren Lebensweg, nirgends können wir ein besseres Leben einklagen, aber wir können zufrieden und glücklich sein mit dem Leben, das wir haben.

Ihr Lieben,

ich wünsche Euch, dass Ihr anders handelt wie die alte Dame und Euch über Euren Lebensteppich freut und glücklich seid über jeden Tag, den Ihr erleben dürft.
Genießt das Lächeln Eurer Kinder und Enkelkinder, die Liebe Eurer Partnerin, Eures Partners und erfreut Euch an jedem Augenblick.
Ich wünsche Euch einen lustigen Abend, eine geruhsame Nacht, allen Kranken von Herzen gute Besserung und morgen einen wundervollen neuen Tag

Euer fröhlicher Werner 

Quelle: Karin Heringshausen