DARUM schaust du keine Anime-Empfehlungen deiner Freunde!

DARUM schaust du keine Anime-Empfehlungen deiner Freunde!

Wer kennt es nicht. Ein Freund meint, dass du dir unbedingt Anime XY anschauen musst und am Ende tust du genau das nicht. Aber wieso scheuen wir uns vor dem Hype bestimmter Anime? Die Psychologie liefert dafür eine Erklärung.

Erstmals wurde das Thema der Reaktanz von Jack W. Brehm im Jahre 1966 untersucht. Seitdem gab es verschiedene Wissenschaftler, die dieses Phänomen weiter untersuchten. 1973 hat der angehende Doktor Richard Lloyd Archer eine Abhandlung zum Thema „Reaktanz" geschrieben, die genau jenes psychologische Prinzip untermauert. Doch was genau ist diese Reaktanz?

Reaktanz ist die Reaktion von Konsumenten, bei der sich eine Person einer wahrgenommenen Beeinflussung widersetzt.

Diese Reaktion erfolgt deshalb, weil vom Individuum eine Absicht erkannt wird, seine Meinungs- oder Verhaltensfreiheit einzuschränken. Übersteigt die aufgebaute Reaktanz eine bestimmte Schwelle, wird sie verhaltenswirksam und führt zu einem gefühlsmäßigen Widerstand gegen die Beeinflussung bis hin zu einer Resistenz gegenüber Beeinflussungsversuchen.

- wirtschaftslexikon24.com

Reaktanz ist also eine Trotzreaktion, die entsteht, wenn uns die Entscheidungsgewalt genommen wird. Wenn dir jemand also einen Anime empfiehlt, nimmt er dir die Entscheidung, diesen als schlecht zu bewerten können und du schaust ihn letztendlich nicht. Da jeder Mensch verschieden ist, wirkt der Reaktanzeffekt auch nicht bei jedem gleich. Manche haben eine höhere Reaktanzschwelle und reagieren nicht sofort trotzig. Andere jedoch werden bei der kleinsten Einschneidung persönlicher Freiheit trotzig.

Im Marketing wird dieser Effekt gerne für die künstliche Verknappung genutzt. In Onlineshops gibt es oftmals Funktionen, die einem signalisieren, dass ein Produkt nicht mehr lange verfügbar sein wird. Entweder mit Countdown oder mit roter Farbe. Genau hier setzt wieder der Reaktanzeffekt an. Der Konsument fühlt sich in der Entscheidung es zu kaufen beschnitten und trotzt dieser Tatsache, indem er das Produkt kauft.

Reaktanz ist ein fieser Mechanismus, der uns leicht manipulieren kann. Wenn du also einem Freund einen Anime empfehlen willst, setze die Erwartungshaltung nicht zu hoch an. Anstatt so etwas zu sagen wie:

„Wow, der Anime war einfach unglaublich. Du musst dir den unbedingt anschauen!",

solltest du lieber etwas wie folgt sagen:

„Hab letztens einen Anime geschaut. Der war gar nicht so schlecht. Vielleicht gefällt er dir ja."

Auch wenn selbst hier bei manchen Menschen der Reaktanzeffekt entstehen kann, wird dennoch die breite Mehrheit nicht betroffen sein.

Und? Hat dich der Reaktanzeffekt schon mal erwischt? Wir würden uns über Feedback freuen! :3

DARUM schaust du keine Anime-Empfehlungen deiner Freunde!

Ehemals studierte ich Japanologie und Sinologie in Frankfurt. Mittlerweile bin ich im (Online-)Marketing international aktiv und leite den Japan-Bereich der EpicCon (epiccon.de). Japaniac startete als Hobby, um meine Zuneigung zur japanischen Kultur auszuleben. Dabei werde ich von Gleichgesinnten unterstützt!


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