Deutschlands politische Hoffnung und Zukunft wohnt bald in Connecticut. Denn Undank ist der Deutschen Lohn, ärgerte sich der Freiherr und Ex-Doktor und erstand sich flugs ein standesgemäßes Häuschen an der amerikanischen Ostküste. Von dort wird er kommen zu richten, die Undankbaren und die Frevler. Zuerst aber schreibt er ein Buch - er klappert, so wird vermutet, diesmal sogar selbst auf der Tastatur umher.
Guttenberg und seine journalistischen Stoßtrupps inszenieren den Propheten, der in seinem Land nichts (mehr) gilt. Man darf sicher sein, sein Buch wird Gehör finden, sei es auch noch so windig - man wird in bestimmten Medien, die sich als Guttenberg-Fans erwiesen, vom Philosophen aus der Ferne sprechen. Aus seinem Häuschen heraus wird er früher oder später zur mahnenden Stimme, die die Lage in der fernen Bundesrepublik analysiert und somit zur fernen Sehnsucht derer wird, die dem gegelten Baron an den Lippen hafteten. Der exilierte Guttenberg, den man blendend als Opfer einer neidischen deutschen Öffentlichkeit verbrämen kann, dürfte politisch relevant werden. Das "Prinzip Chomeini", als damals die iranischen Massen, die sich des Schahs entledigen wollten, den klapprigen Betbruder zum fernen, weil im Exil verweilenden, Hoffnungsträger stilisierten, könnte auch ein Modell für den Freiherrn sein.
Guttenbergs PR-Abteilung wird dafür sorgen, dass einschlägige Medien seine Worte drucken. Wie sieht der geflüchtete Baron die Lage? Was sollte die Regierung tun? Was tut Not? Was ist wesentlich? Quo vadis, Bundesrepublik? Guttenberg, der aus dem Land getriebene Prophet, er wird Rat wissen. Zu allem! Immer! Er wird sich mit seiner nonchalanten Allwissenheit aufdrängen und die Medien, die seine Berater für ihn bestechen, werden bald schon fragen: Wann kommt er zurück? Umfrage: 80 Prozent wollen Guttenberg aus dem Exil holen! Die geläuterten Deutschen, die Guttenberg nicht mal den Dr. vor seinem Namen gegönnt haben, kriechen zu Kreuze. Oh Messias, kehre zurück! Und die Fachleute aus Guttenbergs Partei werden bei Christiansen, die bis kürzlich Will hieß und bald schon Jauch heißen wird, unken, dass sich ein Land den Verlust solcher politischer Substanz nicht erlauben darf. Wer wettbewerbsfähig sein will in der Welt, der muß seine politischen Talente verwöhnen und nicht fortjagen!
Wenn nun zu lesen ist, dass Guttenberg rübermacht über den Großen Teich, dann soll das ein schlechtes Gewissen erzeugen. Und wütend machen. Die Deutschen sollen sich über jene ärgern, die den feschen Kerl erst aus dem Amt, dann sogar aus dem Land trieben. Der Umzug in die Vereinigten Staaten ist die Umstilisierung eines Betrügers zum Geschädigten. Jetzt geht er gesenkten Hauptes - ein gespieltes Haupt, denn Selbstkritik ist nicht des Barons Chic -, weil er weiß, dass das der größte Trumpf ist, um bald schon erhobenen Hauptes ins Land zurückgebeten zu werden.
Guttenberg und seine journalistischen Stoßtrupps inszenieren den Propheten, der in seinem Land nichts (mehr) gilt. Man darf sicher sein, sein Buch wird Gehör finden, sei es auch noch so windig - man wird in bestimmten Medien, die sich als Guttenberg-Fans erwiesen, vom Philosophen aus der Ferne sprechen. Aus seinem Häuschen heraus wird er früher oder später zur mahnenden Stimme, die die Lage in der fernen Bundesrepublik analysiert und somit zur fernen Sehnsucht derer wird, die dem gegelten Baron an den Lippen hafteten. Der exilierte Guttenberg, den man blendend als Opfer einer neidischen deutschen Öffentlichkeit verbrämen kann, dürfte politisch relevant werden. Das "Prinzip Chomeini", als damals die iranischen Massen, die sich des Schahs entledigen wollten, den klapprigen Betbruder zum fernen, weil im Exil verweilenden, Hoffnungsträger stilisierten, könnte auch ein Modell für den Freiherrn sein.
Guttenbergs PR-Abteilung wird dafür sorgen, dass einschlägige Medien seine Worte drucken. Wie sieht der geflüchtete Baron die Lage? Was sollte die Regierung tun? Was tut Not? Was ist wesentlich? Quo vadis, Bundesrepublik? Guttenberg, der aus dem Land getriebene Prophet, er wird Rat wissen. Zu allem! Immer! Er wird sich mit seiner nonchalanten Allwissenheit aufdrängen und die Medien, die seine Berater für ihn bestechen, werden bald schon fragen: Wann kommt er zurück? Umfrage: 80 Prozent wollen Guttenberg aus dem Exil holen! Die geläuterten Deutschen, die Guttenberg nicht mal den Dr. vor seinem Namen gegönnt haben, kriechen zu Kreuze. Oh Messias, kehre zurück! Und die Fachleute aus Guttenbergs Partei werden bei Christiansen, die bis kürzlich Will hieß und bald schon Jauch heißen wird, unken, dass sich ein Land den Verlust solcher politischer Substanz nicht erlauben darf. Wer wettbewerbsfähig sein will in der Welt, der muß seine politischen Talente verwöhnen und nicht fortjagen!
Wenn nun zu lesen ist, dass Guttenberg rübermacht über den Großen Teich, dann soll das ein schlechtes Gewissen erzeugen. Und wütend machen. Die Deutschen sollen sich über jene ärgern, die den feschen Kerl erst aus dem Amt, dann sogar aus dem Land trieben. Der Umzug in die Vereinigten Staaten ist die Umstilisierung eines Betrügers zum Geschädigten. Jetzt geht er gesenkten Hauptes - ein gespieltes Haupt, denn Selbstkritik ist nicht des Barons Chic -, weil er weiß, dass das der größte Trumpf ist, um bald schon erhobenen Hauptes ins Land zurückgebeten zu werden.