Wer Big Dada und Ninja Tune hört, der weiß schon wo es langgeht – mindestens Grime, am ehesten verspult, maximal verstörend mit viel Bass und Geräusch. Darq E Freaker stellt da keine Ausnahme dar. Und das ist auch gut so.
Denn so bunt dieser Vogel auch aussieht, so verstörend und zugleich direkt kommt auch seine neue EP ADHD rüber. Kontemporärer Hip Hop trifft hier auf dunkelste Grime-Abgründe im Soundgewand eines italienischen Dario Argento Horrorfilm-Schinkens. Ich empfehle ausdrücklich die Einnahme von mindestens Baldrian vor Hörgenuß. Wie so oft, hat Big Dada auch hier einen guten Griff mit diesem Herrn gemacht, jedoch ist das nichts für zarte Gemüter des Fanclubs für smoothe Bässe und den mellow Anstrich amerikanischer Kuschel-Producer. Mit Dance Musik hat das übrigens auch etwas zu tun, allerdings eher für die Londoner Fabrikschlucht und das Berghain als Fusion Festival und Liebe – wobei liebenswert ist das schon, wenn man sich darauf einlassen möchte.
Darq E Freaker ist jedenfalls mutig und irre und tanzbar und atmosphärisch und bunt und dunkel und wirr. Und sowas von underground, dass man vergeblich die Infrarot-Brille in all der Düsternis und LSD-getränkten Zaubermusik sucht. Hat er fein gemacht.
Bei all der Verquertheit wundert es überhaupt nicht, dass die Veröffentlichung am 1. April raus kam.
Hier reinhören und staunen: