Darmstadt – die alte Zeit

Wenn ich mir unseren Ort ansehe, dann verändert dieser sich in rasender Geschwindigkeit. Vieles, was noch gewesen als ich als kleiner Björn meine Schritte in die Schule lenkte, ist heute lange verschwunden.

Auch heute noch ändert sich vieles, immer noch verschwinden im Jahrestakt alte Gebäude und neue kommen hinzu.

Darmstadt entstand im Mittelalter aus einer fränkischen Siedlung.

Es wird angenommen, dass Darmstadt im Laufe des achten Jahrhunderts von den Franken begründet wurde. Erstmalige Hinweise finden sich im elften Jahrhundert. Damals verfügte ein gewisser Graf Sigebodo, der den Reginbodonen angehörte, die Erhebung von Zinsen in Darmundestat.

Wir wollen uns jetzt nicht in die Tiefen der Geschichtsbücher wühlen und springen etwas weiter.

Zur Mitte des 13. Jahrhunderts kam weitere Bewegung in die Geschichte. Die Grafen von Katzenelnbogen errichteten eine Wasserburg. In der Mitte des 14. Jahrhunderts gab es Stadtrechte und eine Stadtmauer konnte errichtet werden.

Als jene Katzenelnbogener Herren im Mannesstamm ausstarben fiel die Stadt mit den Ländereien an die Landgrafen von Hessen.

Hessen wird Viergeteilt.

Als Philipp der Großmütige anno 1567 stirbt, werden seine Besitztümer unter seinen vier Söhnen aufgeteilt. Landgraf Georg I. (auch der Fromme genannt) gründet daraufhin die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Die Stadt wird zur Residenz.

Weshalb erzähle ich Dir das?

Durch diese Gegebenheiten sind die Gebäudeensembles, welche ich heute mit meinem Blick zurück vorstellen möchte, in die Stadt gelangt.

Darmstadt – die alte Zeit

Darmstadt – die alte Zeit

Das Hoftheater.

Großherzog Ludewig I. war ein großer Theaterliebhaber, er übernahm um 1810 eine Schauspielergesellschaft von Xaver Krebs und führte diese fortan als „Großherzogliches Residenz-Theater" fort.

Dazu musste natürlich auch ein neues Hoftheater her, welches sich nicht hinter den anderen herrschenden Häusern verstecken musste.

Unter Baumeister Georg Moller wurde das neue Hoftheater errichtet und schon 1819 eröffnet.

Das Gebäude hat in seiner langen Geschichte schon viel erlebt, am 24.10.1871 brannte es durch ein Feuer bis auf die Außenmauern nieder.

Auch der zweite Weltkrieg brachte wieder große Zerstörungen und zu meiner Jugend waren noch große Teile des Gebäudes nicht sehr ansehnlich. Der Wiederaufbau begann erst in den 1980er Jahren und wurde 1993 abgeschlossen. Heute beherbergt es kein Theater mehr, sondern als „Haus der Geschichte" das Landesarchiv.

Darmstadt – die alte Zeit

Darmstadt – die alte Zeit

Der Ludwigsplatz.

Mit seinem markanten Bismarck-Denkmal nicht zu verfehlen. Ein zentraler Mittelpunkt in der Fußgängerzone der Einkaufsstadt Darmstadt.

Als Kind fuhren wir hier immer in der Weihnachtszeit zur „Quelle", längst geschlossen. Wie so viele alteingesessene Geschäfte in den letzten Jahren.

Die Innenstadt verliert dadurch natürlich immer mehr an Attraktivität für die Ländler der Umgebung.

Darmstadt – die alte Zeit

Darmstadt – die alte Zeit

Der Marktplatz.

Er ist wohl der älteste Platz von Darmstadt. Als er entstand, lag er mit dem Unterdorf zwischen Schloss und Stadtkirche. Das war im 14. Jahrhundert, vielleicht auch früher.

Ab 1330 wurden hier die städtischen Wochen- und Jahrmärkte abgehalten. Eigentlich hat sich daran wenig geändert, auch heute noch findet hier Marktgeschehen statt. Den Weihnachtsmarkt besuche ich, wenn möglich, jedes Jahr.

Die Gebäude der Umgebung haben sich allerdings stark verändert, nur die Kulisse des Stadtschlosses - nicht im Bild zu sehen, ist noch immer da.

Früher wurden hier auch Delinquenten hingerichtet, diese Zeiten sind glücklicherweise lange vorbei.

Darmstadt – die alte Zeit

Darmstadt – die alte Zeit

Die Mathildenhöhe.

Wenn Du heute dort bist, dann gibt es nicht viel Unterschied zwischen der Abbildung und dem heutigen Ensemble. Trotz hundert Jahre Zeitunterschied.

Glücklicherweise hat man es über die Zeiten verstanden dieses Kleinod zu erhalten. Neuerdings versucht man die Mathildenhöhe in den Status als Welterbe zu bringen.

Ursprünglich wurde auf diesem Hang Wein angebaut, später gab es einen Park. Benannt ist die Mathildenhöhe nach Mathilde von Bayern, der Gattin von Ludwig III. von Hessen-Darmstadt.

Über die Jahre veränderte sich das Bild der Mathildenhöhe immer weiter, wesentlichen Einfluss auf die heutige Bekanntheit hat die ehemalige Künstlerkolonie mit Jugendstileinflüssen.

Darmstadt – die alte Zeit

Darmstadt – die alte Zeit

Der Paradeplatz.

Heute fahren hier viele Straßenbahnen entlang, ansonsten ist noch vieles auf dem Foto erhalten geblieben.

Das Schloss rechts, hinten rechts das Hoftheater und auch das Landesmuseum. Sogar das Reiterstandbild hat die Zeiten überdauert und dient heute den Tauben als Landeplatz.

Ursprünglich war hier die „Reitbahn" und später wurde ein großes Exerxierhaus errichtet. Dieses stand dort, wo im Hintergrund das Landesmuseum zu sehen ist.

Seinen späteren Namen verdankt er der Nutzung für Exerxierübungen und festliche Paraden.

Mittlerweile ist dieser Name verschwunden und dem Wort „Friedensplatz" gewichen.

Die Zeiten ändern sich.

So ein Blick in die Vergangenheit ist ganz interessant, ich mag diese alten Fotos. Wenn Du in der Stadt Darmstadt unterwegs bist, dann schau doch etwas genauer hin. Vielleicht erkennst Du noch einige Szenerien wieder.

Leider hatte ich nicht überall den gleichen Blickwinkel.
Vielleicht kann ich diese Gegenüberstellung im Laufe des Jahres mit weiteren Ansichten wiederholen.
Bis zum nächsten Mal, bleib interessiert,

Björn


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