Als Mutter gibt man sein bestes. Man wirft seine Prinzipien für das Kind über Bord und krempelt sein Leben um. Der Alltag wird vom Kind bestimmt oder von der Arbeit. Nur selten denkt man noch an sich und wenn man gerade mal ein paar Minuten für sich zum greifen nah hat, quengelt der Nachwuchs schon wieder und will irgendetwas. Wann also bleibt noch Zeit für die Mama selbst?Schon in der Schwangerschaft wurde mir gesagt, dass man immer auch an sich selbst denken muss und auch was für sich selbst tun muss. Sobald aber das Kind da ist, ist das leichter gesagt als getan. Man ist so verliebt in sein Kind, dass man das eigene ich ganz weit weg in eine Kiste packt und in ungreifbare Nähe verstaut. Gleichzeitig aber ist man erschöpft und müde vom 1000 Prozent Mutter sein. Der Tag beinhaltet Cluster-Feeding, Windeln wechseln, Spielen und Kuscheln. Schläft der Zwerg, nutzt man die Zeit um selbst mal ein paar Stunden zu schlafen. Hobbys und andere Interessen, oder mal ganz entspannt die Freundin treffen, ist nur selten drin. Man ist eben plötzlich Mutter und alles dreht sich nur noch um den Nachwuchs. Es dämmert einem schon bald, wenn man so weiter macht ist der Akku in kürzester Zeit restlos leer. Nur zu gern will man das Kind mal abgeben und einfach nur Zeit für sich selbst haben. In den ersten Monaten ist das aber nicht ganz so einfach. Man kann aufgrund des Stillens und des enorm starkem Löwenmama-Gefühls es einfach nicht übers Herz bringen, den Zwerg mal abzugeben. Das schlechte Gewissen kommt dann noch dazu. Gerade erst Mutter geworden und schon jammern? Nein, das geht nicht. Es wird stolz weiter gemacht Tag ein und Tag aus. Man ist glücklich, keine Frage, nur sehnt man sich auch nach einem Stückchen Freiheit. Irgendwann kommt der Tag, an den man es ernst macht, das erste mal ein paar Stunden ohne den Nachwuchs zu sein. Die Großeltern nehmen das Kind für ein paar Stunden oder die Freundin geht eine Zeit lang spazieren. Ich kann mich noch genau daran erinnern wie es war, als mein kleiner Schatz plötzlich für eine Zeit lang nicht bei mir war. Es war schrecklich….Das schlechte Gewissen quält so sehr, dass es gar nicht möglich ist mal durchzuatmen. Sorgen um das Kind kommen noch dazu und am Ende ist man noch ausgelaugter und müder vom vielen Nachdenken.