Quelle: Helmut Mühlbacher
"Eine wirklich großartige Entdeckung besteht nicht darin, neue Länder zu finden,
sondern andere Menschen mit neuen Augen zu betrachten, mit den Augen des Herzens."
Marcel Proust
Quelle: Astrid Müller
Ihr Lieben,heute ist für mich ein ganz besonderer Tag:
Draußen scheint die Sonne und heute sitze ich zum ersten Mal in diesem Jahr beim Schreiben meiner Geschichte für den ESELSKIND-Blog in meinem geliebten Strandkorb und genieße das feine Wetter.
Zugleich ist das heute das 2.500. Mal, dass ich innerhalb von knapp drei Jahren eine Geschichte auf dem ESELSKIND-Blog erzähle. Wie riesig diese Zahl ist, kann man daran ermessen, wenn man sich einmal vorstellt, wie lange es dauern würde, all diese Geschichten hintereinander vorzulesen.
Wenn wir einmal davon ausgehen, dass es 10 Minuten dauern würde, um eine Geschichte vorzulesen, dann würde ich rund 400 Stunden und damit rund 17 Tage benötigen, um alle diese Geschichten vorzulesen.
Wichtig ist mir bei dem Erzählen der Geschichten nur dies:Freude zu schenken, wo Traurigkeit herrscht.
Zuversicht zu wecken, wo Mutlosigkeit herrscht.
Liebe zu praktizieren, wo Hunger nach Zuwendung besteht.
Hoffnung zu wecken, wo Verzweiflung herrscht.
Zu ermutigen, wo jemand sich nichts zutraut.
In diesem Zusammenhang möchte ich heute eine Geschichte von Judy Tafelbaum erzählen, die mir dankenswerterweise Simone Trautwein zur Verfügung gestellt hat:
„Danke, dass Du an mich geglaubt hast!“
„Als junge Sozialarbeiterin arbeitete ich in einer psychiatrischen Klinik in New York City.
Eines Tages wurde ich gebeten, mir Rosa anzusehen, eine zwanzigjährige Frau, die uns von einer anderen psychiatrischen Einrichtung überstellt worden war. Es war eine ungewöhnliche Überweisung, denn vor unserem ersten Kontakt besaß ich keinerlei Informationen über sie.
Mir war aufgetragen worden zu "improvisieren" und im Laufe des Gesprächs herauszufinden, wo ihre Probleme lagen und welche Hilfe sie benötigte.
Ohne eine Diagnose, an die ich mich hätte halten können, erlebte ich Rosa als eine unglückliche junge Frau, der noch niemals wirklich zugehört worden war. Ihre familiäre Situation war äußerst problematisch. Für mich war sie nicht gestört, ich empfand sie eher als einsam und unverstanden.
Sie reagierte sehr positiv darauf, dass ich ihr zuhörte. Ich half ihr, ein Leben aufzubauen, das sich zu leben lohnte - einen Job und eine schöne Wohnung zu finden und neue Beziehungen aufzubauen. Wir hatten einen guten Start, und so machte Rosa sehr schnell entscheidende Fortschritte.
Die Berichte der vorherigen psychiatrischen Einrichtung trafen erst ein Vierteljahr, nachdem ich mit Rosa erfolgreich zu arbeiten begonnen hatte, ein. Zu meiner Überraschung waren die Unterlagen mehrere Zentimeter dick und dokumentierten zahlreiche Einlieferungen in die Psychiatrie. Die Diagnose lautete "paranoide Schizophrenie" mit dem Vermerk "hoffnungsloser Fall".
www.frankschlitt-fotografie.de
Meine Erfahrung mit Rosa ging in eine ganz andere Richtung, daher ignorierte ich einfach den ganzen Papierkram. Ich behandelte sie nie, als sei sie ein hoffnungsloser Fall - und lernte viel über den Wert und die Richtigkeit von Diagnosen.
Stattdessen erfuhr ich von Roso, wie schrecklich diese Einlieferungen gewesen waren. Sie wurde mit Medikamenten voll gepumpt, isoliert und missbraucht.
An ihrem Beispiel lernte ich, wie man solche traumatischen Umstände überleben kann.
Zuerst fand Rosa einen Job, dann eine Wohnung, weg von ihrer schwierigen Familie.
Nachdem wir mehrere Monate miteinander gearbeitet hatten, stellt sie mich ihrem zukünftigen Ehemann vor, einem erfolgreichen Geschäftsmann, der sie bewunderte.
Zum Schluss unserer Therapie schenkte Rosa mir ein silbernes Lesezeichen und eine Karte, auf der stand: "Danke, dass Du an mich geglaubt hast."
Ich habe diese kleine Karte immer bei mir und werde sie auch für den Rest meines Lebens bei mir tragen, um mich immer daran zu erinnern, anderen Menschen ohne Vorurteile zu begegnen.
Zu verdanken habe ich dies einer tapferen Frau und ihrem Triumph über eine "hoffnungslose" Diagnose.“
Ihr Lieben,
als ich in meiner Jugend geschlagen, gefoltert, gedemütigt und missbraucht wurde, da hat mich am meisten die Tatsache fast verzweifeln lassen, dass ich nicht nach dem beurteilt wurde, was ich dachte, was ich glaubte, was ich hoffte, was ich für ein Mensch war, sondern dass ich nach meiner unehelichen Geburt (die 1948 einer Katastrophe gleichkam) und nach meinem Vater (ich als uneheliches Kind einer deutschen Mutter und eines russischen Offiziers) be- und verurteilt wurde.
Ein solches Kind hatte es damals eigentlich nicht „verdient“ zu leben.
Das Entsetzliche war eigentlich nicht diese Beurteilung, sondern dass sich diese Beurteilung mit den Jahren zementierte und von einem Menschen zum anderen weitergetragen wurde.
Quelle: Wikipedia.org
Das Gefährliche an unserem Denken über andere Menschen ist, dass wir leicht in die Gewohnheit verfallen, die Menschen in „Schubladen“ einzuteilen:Der eine Mensch wird als unvernünftig beurteilt, ein anderer als wenig wahrheitsliebend, ein dritter als geschwätzig, um nur einmal drei Möglichkeiten zu nennen.
Es wäre schön, wenn wir ab und zu einmal innehalten würden und damit anfangen würden, die Menschen, die uns begegnen, mit neuen Augen, mit den Augen des Herzens zu betrachten.
Wir träumen die Welt zu verändern und wir sind bereit, auch uns zu verändern,
aber anderen Menschen trauen wir das nicht zu. Welch eine Überheblichkeit!Dabei wäre es doch hilfreich, darüber nachzudenken, ob sich ein Mensch nicht im Laufe von Jahren verändert hat.Die Veränderung der Welt beginnt damit, dass wir bereit sind, uns zu verändern, und dass wir bereit sind, auch den anderen Menschen zuzutrauen, dass sie sich ernsthaft verändern wollen.
www.wikipedia.org
Das stärkste Mittel, um diese Welt zu verändern, ist das Wort.
Durch unsere Worte können wir so viel Gutes tun, aber auch so viel Schaden anrichten.
Wenn wir Menschen ermutigen, an sich zu glauben, retten wir ein Menschenleben, indem wir einem Menschen helfen, ein lebenswertes Leben zu führen.
Well wir Menschen ermutigen, ihren eigenen Weg zu gehen, helfen wir ihnen, ihre Träume und Ziele zu verwirklichen.
Wenn wir Menschen ermutigen, dann wecken wir in ihnen neben der Liebe die stärksten Kräfte des Lebens, die Zuversicht und die Hoffnung.
Der schönste Dank, den wir von anderen Menschen bekommen können, ist der Dank aus unserer kleinen Geschichte:
„Danke, dass Du an mich geglaubt hast!“
Ich wünsche Euch eine gute ermutigende zweite Wochenhälfte mit Zuversicht und Hoffnung, mit Liebe und Zuwendung, mit Freude und Lachen und ich grüße Euch alle sehr herzlich aus Bremen aus meinem Strandkorb
Euer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen