Dankbarkeit schenkt Leben!

Von Wernerbremen

Da würde ich jetzt gerne sitzen!
Quelle: Helmut Mühlbacher


Ihr Lieben,
als meine heutige Montagsgeschichte möchte ich Euch gerne ein afrikanisches Märchen erzählen:
„Dankbarkeit schenkt Leben!“
Eines Tages begab sich das Lebens auf die Wanderschaft durch die Welt.
Es ging und ging, bis es zu einem Menschen kam. Der hatte so geschwollene Glieder, dass er sich kaum rühren konnte.

„Wer bist Du?“, fragte der Mann.
„Ich bin das Leben.“
„Wenn Du das Leben bist, so kannst Du mich vielleicht gesund machen.“, sprach der Kranke.

 
„Ich will Dich heilen“, erwiderte das Leben. „Aber Du wirst mich und Deine Krankheit bald vergessen“, fügte das Leben traurig hinzu.„Wie könnte ich Dich jemals vergessen!“, rief der Mann aus.
„Gut. Ich will in sieben Jahren wiederkommen. Dann werden wir ja sehen“, meinte das Leben.
 
Es bestreute den Kranken mit Staub vom Wege. Kaum war das geschehen, ward der Mann gesund.Dann zog das Leben weiter zu einem Leprakranken und machte auch ihn gesund.
Ebenso verfuhr es mit einem Blinden.

Als die sieben Jahre vergangen waren, zog das Leben wieder in die Welt.
Es verwandelte sich in einen Blinden und ging zuerst zu dem Menschen, dem es das Augenlicht wiedergegeben hatte.
„Lass mich bei Dir übernachten“, bat das Leben.
 
„Was fällt Dir ein?“, schrie der Mann das Leben an. „Scher Dich weg. Das fehlte mir gerade noch, dass sich hier jeder Krüppel breitmacht!“„Siehst Du“, sagte das Leben, „vor sieben Jahren warst Du blind. Damals habe ich Dich geheilt.
Du versprachst, Deine Blindheit und mich niemals zu vergessen.“

 
Darauf nahm das Leben ein wenig Staub vom Wege und streute ihn auf die Spur dieses undankbaren Menschen. Von Stund an wurde dieser wieder blind.Dann verwandelte sich das Leben in einen Leprakranken, aber auch der war undankbar und wurde wieder krank.
Schließlich verwandelte sich das Leben in einen Menschen, dessen Glieder so geschwollen waren, dass er sich kaum rühren konnte. So besuchte es jenen Mann, den es vor sieben Jahren zuerst geheilt hatte. 
Kann ich bei Dir übernachten?“, fragte ihn das Leben.
„Gern. Komm nur herein“, lud der Mann das Leben ein.
„Setz Dich, Du Armer, Ich will Dir etwas zu essen machen. Ich weiß recht gut, wie Dir zumute ist. Einst hatte ich ebensolche geschwollenen Glieder. Gerade ist es sieben Jahre her, als das Leben hier vorbeikam und mich gesund machte. Damals sagte es, dass es nach sieben Jahren wiederkommen würde. Warte hier bei mir, bis es kommt. Vielleicht wird es auch Dir helfen.“

„Ich bin das Leben“, erwiderte das Leben.
„Du bist der Einzige von allen, der weder mich noch seine Krankheit vergessen hat. Deshalb sollst Du auch für immer gesund bleiben.“

Quelle: Raymonde Graber

Ihr Lieben,
was unsere Vergangenheit betrifft, so sollten wir ein Gedächtnis wie ein löcheriges Sieb haben, wenn es um das Böse geht, das uns in Kindheit und Jugend oder auch in späteren Zeiten angetan wurde.
 
Es geht dabei nicht so sehr um die Täter, dass wir um derentwillen die Taten vergessen sollen, sondern es geht vor allem um uns selbst.
Dunkle, schwere Erinnerungen aus der Vergangenheit haben die fatale Wirkung, dass sie unser Gemüt und unser Leben auch heute noch belasten, wenn wir sie in dem Rucksack unserer Vergangenheit aufheben. 
Nun können wir nichts dagegen tun, wenn in manchen Momenten unseres Lebens solche schweren Erinnerungen wieder in uns hochkommen, das ist wohl wahr
Aber ebenso wahr ist, dass wir in dem Augenblick, in dem sie in uns hochkommen, zu uns selbst sprechen können: „Ich will mit Euch nichts mehr zu tun haben, ich will mir diese schwere Last nicht mehr aufbürden, ich will fröhlich und unbeschwert in mein jetziges Leben hinein schreiten."

Wir können also nicht dagegen tun, wenn böse schwere Erinnerungen in uns hochkommen, aber wir können verhindern, diesen Gedanken auch noch nachzuhängen, vielleicht sogar stundenlang, denn das tut uns nicht gut!
Ganz anders verhält sich das mit den guten Erinnerungen, den Erinnerungen an die Zeiten, in denen es uns besonders gut gegangen ist und in denen wir glücklich waren, den Erinnerungen an das, was uns Gutes getan wurde und an die Menschen, die uns Gutes getan haben, die uns geliebt haben, uns Hoffnung geschenkt haben, unser Leben mit Freude erfüllt haben, uns ermutigt haben.
Was diese Art der Erinnerungen betrifft, sollten wir ein Elefantengedächtnis haben, denn diese Erinnerungen können uns auch heute noch bereichern.
Sie können uns in Augenblicken der Trübsal, der Not und der Mutlosigkeit motivieren, niemals aufzugeben und darauf hinzuarbeiten, wieder so fröhlich und glücklich zu werden, wie wir es schon einmal waren.

Werners Lebensmotto

Besonders die Erinnerungen an die Menschen, die uns Gutes getan haben und an das Gute, das wir durch sie erfahren haben, sind ein wunderbarer Schatz. Aus ihnen können wir Dankbarkeit schöpfen für all das, was uns an Gutem widerfahren ist.
In meinem speziellen Fall denke ich dabei immer an meinen Jugendfreund Hans-Christoph und seine Eltern, ohne den ich keine 16 Jahre alt geworden wäre und der in mir das Licht der Liebe, die Kerze der Freude, die Fackel der Hoffnung und das Feuer der Ermutigung entzündet hat.
Wenn ich es heute als das Wichtigste in meinem Leben betrachte, anderen Menschen Freude zu bereiten, anderen Menschen Mut zu machen, anderen Menschen Zuwendung zu schenken und andere Menschen zu ermutigen, dann geschieht das alles allein aus Dankbarkeit für all das, was ich an Gutem in meinem Leben erfahren habe.
Ich wünsche jeder und jedem von Euch tiefe innere Dankbarkeit und viel Motivation aus den guten Erinnerungen Eures Lebens und grüße Euch ganz herzlich
Euer fröhlicher Werner

Quelle: Karin Heringshausen