„Olympia“
(Domino)
Wer von Katie Stelmanis den großen Quantensprung erwartet, ist mit diesem Album sicher schlecht beraten, hängt man die Hoffnungen dagegen etwas tiefer, sollte man viel Freude daran haben. Ziemlich genau vor zwei Jahren erschien die Kanadierin zusammen mit ihren Mitstreitern Dorian Wolf und Maya Postepski und dem Debütalbum „Feel It Break“ auf der Bildfläche – der Zeitpunkt schien passend, denn Zola Jesus, Fever Ray und Janine Rostron alias Planningtorock hatten zuvor schon den Weg für diese Art von wavigem Gothpop geebnet. Austra waren im Kreise der Genannten die Band, der die Vermählung von Dance und Darkness am zwingendsten gelang, daran hat sich auch mit dem Nachfolger nichts geändert. Stelmanis, ausgestattet mit einem sehr markanten, sirenenhaften Sopran, gelingt mit „Olympia“ und neuerlich angeheuertem Zusatzpersonal wieder der Spagat zwischen düster dräuenden, synthetischen Klangcollagen und poppigen Beats, mal versöhnlich gestimmt wie bei „Home“ oder „Forgive Me“, an anderer Stelle elegisch, tieftraurig („Reconsile“, „Hurt Me Now“, „Fire“). Richtig fröhlich ist das alles nicht und kaum einer der generell eher sanft angeschlagenen Songs kommt ohne klagenden Grundton aus. Ganz selten schwingt sich ein Stück mal zu lockerem House oder Funk auf, „Annie (Oh Muse, You)“ hat sich ein paar Takte vom trendigen Italodiskobeat geborgt, weiter vor wagen sich Austra aber dann doch nicht. Die Mischung jedenfalls bleibt eine spannende, die auch für die Zukunft noch jede Menge Optionen bietet.
14.06. Berlin, Lido
19.07. Gräfenhainichen, MELT
01.08. Feldkirch, Poolbar Festival
02.08. Salzburg, Stuck!