Damit Sie Ihren Beziehungsstatus gleich schwarz auf weiß haben, empfehle ich bei manchen Paaren, die zu mir in ein Paarcoaching kommen, als guten Startpunkt eine Partnerschaftsanalyse. Hinter der Partnerschaftsanalyse steckt natürlich ein wissenschaftlich fundierter Persönlichkeitscheck, der in relativ kurzer Zeit Ihre Persönlichkeit mit all den Ecken und Kanten, aber auch mit allen Fähigkeiten und Fertigkeiten offenlegt. Der Zeitaufwand dazu ist mit knappen 20 Minuten recht gering und die Persönlichkeitsanalyse lässt sich bequem von zu Hause aus am Computerbildschirm erledigen. So weit, so gut.
Wie Paare harmonieren, hängt mitunter von den einzelnen Fähigkeiten und Fertigkeiten im Zusammenspiel mit einem anderen Menschen zusammen. Und genau das ist auch der Sinn und das Ergebnis dieser Partnerschaftsanalyse. Sie erhalten einen Status Quo über sich selbst, wo Sie sich mit Ihrem Partner ergänzen und wo vielleicht die Reibungspunkte in der Partnerschaft sind. Ich selbst gehe nach Hunderten von Paarcoachings mittlerweile davon aus, dass Partnerschaften dann gut harmonieren, wenn jeder der Beiden seine Bedürfnisse gut kennt und auch ausleben kann. Ohne schlechtes Gewissen. Da die eigenen Bedürfnisse nichts Schlechtes sind, sondern etwas, das jeder Mensch hat. Aber oft in Vergessenheit geraten, vor allem dann, wenn man selbst dazu neigt, es vor allen den anderen Menschen Recht zu machen.
Ein Weg aus der Beziehungsfalle
Ein Weg aus der Beziehungsfalle ist der, sich wieder auf das zu konzentrieren, was einem Spaß macht und gut tut. Klingt auf den ersten Blick hin widersprüchlich, da Partnerschaft ja etwas Gemeinsames bedeutet. Allerdings – in einer Beziehung bewegen wir uns immer im Spannungsfeld zwischen Autonomie und Symbiose und sehr sehr oft geben wir unsere Autonomie zugunsten der Symbiose auf und vernachlässigen uns auf einem sehr unbewussten Level immer mehr. Oder – was noch schlimmer für unser Wesen ist: Wir verzichten bewusst zugunsten unseres Partners auf die vitalen Anteile in uns – unsere Bedürfnisse – die gelebt werden wollen.
Die Konsequenz ist eine steigende Unzufriedenheit, die über ein latentes Gefühl letztlich immer stärker wird. Nörgeln, kritisieren, Zynismus und Sarkasmus sind dann letztlich probate Mittel, dies auszudrücken. Als passive Aggression, weil uns oft der Mut fehlt, dem anderen direkt zu sagen, was man gerne hätte und was einem fehlt. Und dies ist ein Punkt, der in der Partnerschaftsanalyse auf einen Blick hin sichtbar wird – als fruchtbarer Beginn für einen neuen Paardialog.