Damen Golf und Dress Code

Von Stephan @stepgeda

Auf den Golfplätzen dieser Welt gibt es einen Dress Code und der ist in meinen Augen auch grundsätzlich OK. Aber was da gerade die LPGA treibt finde ich mittlerweile unklar - das ist ein Schritt in die falsche Richtung.

Dress Code im Sport

Praktisch bei allen Sportarten, bei denen organisierte Wettkämpfe durchgeführt werden, gibt es Kleiderordnungen. Diese werden vom Zuschauer oft gar nicht als solche wahrgenommen (Schienbeinschoner beim Fußball oder gleiche Trikotfarbe einer Mannschaft, Tragen einer Weste und Fliege).

Im Bereich des Mannschaftssports (z. B. Handball, Fußball, Hockey) sind die Mannschaften durch die Kleidung, meistens die Trikotfarbe gekennzeichnet. Diese werden vor dem Spiel oder Wettkampf vereinbart, wobei häufig die Vereinsfarben verwendet werden. Die Heimmannschaft hat hier in der Regel das Recht, ihre Farbe auszuwählen. Schiedsrichter sollen, sofern sie keine reservierte Farbe tragen, möglichst eine andere Farbe als die beteiligten Mannschaften benutzen. Grundsätzlich ist der Schiedsrichter für die Einhaltung der Kleiderordnung zuständig. Er überprüft vor dem Beginn des Wettkampfes die Vollständigkeit und Richtigkeit der Spielerkleidung.

Teilweise gehen die Kleiderordnungen aber auch über die Anliegen der Funktionalität und Sicherheit hinaus. So regelt in ästhetischen Sportarten, wie dem Tanzsport, eine Kleiderordnung sehr genau, ab welcher Startklasse (Leistungsstärke) sowie Startgruppe (Alterseinteilung) manche Kleidungsstücke getragen werden dürfen bzw. müssen. Hierzu kommt noch die Tradierung der Geschlechterrollen. So waren Damen im Eiskunstlauf bis zur Regeländerung 2004 verpflichtet, im Wettbewerbsprogramm einen Rock zu tragen, seitdem sind Rock, Hose oder Trikot erlaubt. Auch sind Schnittformen für Kleider, Absatzhöhen und die Art des Make-up in den Startgruppen der Kinder und Jugendlichen genau reglementiert (aus Gründen des Jugendschutzes). Männliche Eiskunstläufer müssen Hosen tragen. Accessoires wie Hüte, Stolas, Stöcke etc. sind ausschließlich beim Schaulaufen gestattet.

Besonders auffällig sind Kleiderordnungen in Sportarten, die eine Tradition mitbringen oder diese besonders betonen möchten: Bei den Wimbledon Championships wurde lange Zeit eine Regelung erhalten, wonach die Kleidung der Tennisspieler zu 90 % weiß sein sollte. Seit den 1990er Jahren wurde diese Regel schrittweise aufgeweicht (Mode, Sponsoren); sie wird aber seit 2010 wieder stärker beachtet. Auch im Pferdesport und im Fahrsport wird dies deutlich. Dort gilt die Kleiderordnung gemäß Leistungsprüfungsordnung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, welche die Kleidung der Sportler vorschreibt.

Kleiderordnungen gelten jedoch nicht nur für die Athleten. Teilweise sind auch Kleiderordnungen für Schiedsrichter, Turnierleiter, Wertungsrichter und Kampfrichter vorhanden. Sie unterliegen heute aber dem Diktat der großen Sportmodehersteller, so gingen die Fußballschiedsrichter von der Tradition ab, Schwarz zu tragen.

Die Ladies Professional Golf Association (LPGA) hat neue Kleiderbestimmungen für Spielerinnen verordnet. Es gibt mehrere neue/alte Regeln und bei Verstoß erhält die Spielerin eine 1000,- $ Strafe, die sich bei wiederholten Vergehen dann verdoppelt.

Das darf alles nicht mehr getragen werden:

  • Racerback with a mock or regular collar are allowed (no collar = no
    racerback)
  • Plunging necklines are NOT allowed.
  • Leggings, unless under a skort or shorts, are NOT allowed
  • Length of skirt, skort, and shorts MUST be long enough to not see your bottom area (even if covered by under shorts) at any time, standing or bent over.
  • Appropriate attire should be worn to pro-am parties. You should be dressing yourself to present a professional image. Unless otherwise told "no," golf clothes are acceptable. Dressy jeans are allowed, but cut-offs or jeans with holes are NOT allowed.
  • Workout gear and jeans (all colors) NOT allowed inside the ropes
  • Joggers are NOT allowed

Auf Fortune.com hatte sich vor ein paar Tagen Paige Spiranac zu dem Thema geäußert.

Im Laufe der Jahre hat sich Golf aus einem gemütlichen Spiel von Stick und Ball zu einem kompetitiven Sport für hoch qualifizierte Athleten entwickelt. Die Spieler verbringen nicht nur unzählige Stunden mit Feinabstimmung Technik auf dem Kurs, sondern arbeiten auch an der Verbesserung der Kraft, Stabilität und Ausdauer in der Turnhalle. Um ein professioneller Golfer im 21. Jahrhundert zu sein, musst du ein Athlet sein.

Jetzt machen sich schon die Spielerinnen wie Lexi Thompson lustig über den neue Dess Code. Was haltet Ihr davon?

Euer Lefty Stephan