Dame, König, As, Spion (2012) - Kritik

Dame, König, As, Spion
Regie: Thomas Alfredson
Genre: Thriller
Darsteller: Gary Oldman, Colin Firth, Mark Strong, Tom Hardy, John Hurt...
Laufzeit: 127 Minuten
Kinostart: 02.02.2012
INHALT
Wir schreiben das Jahr 1973, England: Es ist die Zeit des kalten Krieges. Der britische Geheimdienst MI5 (im Film \"Zirkus\" genannt) hat einen Doppelagenten in den eigenen Reihen, der hochbrisante Informationen an die Russen verrät. Er ist einer der 5 Männer an der Spitze des \"Zirkus\". Topagent George Smiley (Gary Oldman) wird aus dem Ruhestand geholt um den Verräter ausfindig zu machen. Mit zurückhaltender, analytischer Art macht er sich auf die Spurensuche um sich dabei mit seinem russischen Kontrahenten \"Karla\" zu messen. Der jedoch kennt Smileys Schwachstelle...

KRITIK

Die Kritiken die ich im Vorfeld über diesen Film gelesen habe, waren durchaus positiv. Und nachdem ich den Trailer gesehen habe war ich selbst vollends gespannt, kann man sich allein den Cast auf der Zunge zergehen lassen. Nun war es endlich soweit und ich konnte den Film gestern im Kino sehen:
Der Film ist ein Spionagefilm der alten Schule. Nicht zu vergleichen mit dem James Bond der Neuzeit. Hier steht noch die handfeste, analytische Spionagearbeit im Vordergrund. Somit darf man sich kein actiongeladenes Feuerwerk erwarten. Ganz im Gegenteil, vielmehr ist es ein ruhiger Film der fast eine Stunde benötigt um konkrete Handlungsstränge zu offenbaren und die Agenten in, ja fast schon stoischer Miene bei der Arbeit zeigt.
Das bringt mich gleich zu einem vermeintlichen Kritikpunkt: Es gibt kaum eine negative Nachricht, die die Agenten zu Gefühlsausbrüchen zwingen - so wirken einige Szenen des Film emotionslos und man hat das Gefühl, dass die Creme de la Creme des britischen Schauspiels etwas unterfordert ist. Doch andereseits glaube ich, verlangt gerade diese teils \"emotionslose\" Darstellung durchaus schauspielerische Klasse. Und die ist dann absolut gegeben!
Durch die vielen Charaktere sowie den komplexen Handlungssträngen ist es mir nicht gerade leicht gefallen, alle Storyfäden zu sortieren und beisammen zu halten. Vor allem das Ende wird dem Zuseher durch rasch wechselnden Personen und Handlungsorte nicht leicht gemacht, und so muss man ständig konzentriert bei der Sache sein.
\"Dame, König, As, Spion\" ist trotz der oben genannten (Kritik)Punkte, bis auf ein paar Ausnahmen,spannend inszeniert und man fühlt sich als Seher stets gut unterhalten, vorausgesetzt man behält den Überblick über das Geschehen. Der Film bietet einige Szenen die wirklich packend vorgetragen werden, und das ohne bombastische Action auszukommen. Und irgendwie zieht der Film einen in einen Bann. Wie schon erwähnt, spielt der Film in den 70ern, in der Zeit des kalten Krieges. Und genau diese 70er Atmosphäre wurde mit dem gewähltem Setting optisch nahezu perfekt umgesetzt.
FAZIT
\"Dame, König, As, Spion\" ist ein durchwegs gelungener und spannender Spionagefilm der alten Schule mit einer genialen 70er Atmosphäre. Durch seine Komplexität kann der Film nicht immer den Spannungsbogen halten und es gibt hin und wieder kleine Durststrecken zu überwinden. Der Cast ist überzeugend, wirkt jedoch ab und zu etwas unterfordert. Dennoch hat mir der Film zusammengefasst gut gefallen und ich kann einen Kinobesuch absolut empfehlen!
Meine Bewertung: 4 von 5 Punkten
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